MATERIALICA München 2002, Gemeinschaftsstand FORSCHUNG FÜR DIE ZUKUNFT, Halle B1 / Stand B1.204
Seit jeher gilt der Werkstoff Holz als nicht verformbar. Doch neuere Forschungen beweisen das Gegenteil. Dank seiner typischen Porenstruktur kann Holz bei etwa 150 Grad Celsius verdichtet und damit auch verformt werden. Wissenschaftler um Prof. Peer Haller vom Institut für Baukonstruktion und Holzbau der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden arbeiten auf diesem Gebiet sehr erfolgreich.
Ziel der Forschung ist die spanlose Formgebung von Holz quer zur Faserrichtung. Holz ist ein natürlicher Baustoff mit einem großen Porenvolumen, der sich unter Einwirkung von Wärme und Druck wie ein Schaumstoff verhält.
Beim Verdichten von Holz plastifiziert die Zellstruktur und faltet sich zusammen. Dadurch werden Verformungsreserven geschaffen, die durch Rückformung zur Herstellung prismatischer Profile genutzt werden.
Zur Verformung wird thermomechanisch verdichtetes Holz eingesetzt. Der entscheidende Vorteil liegt in der besseren Ausnutzung des Materials. Zusätzlich werden verbesserte Materialeigenschaften wie die Erhöhung der Festigkeit und der Witterungsbeständigkeit erzielt sowie neue Möglichkeiten zur Verarbeitung (Wickeln, Biegen, Rollen) ermöglicht.
Dank der Verdichtungen gelingt es tatsächlich, kreisrunde Baumstämme ohne Verschnitt in Kanthölzer zu verwandeln. Inzwischen kann dieser Prozess der Verdichtung auch wieder rückgängig gemacht werden. Dadurch wird Holz noch vielfältiger einsetzbar als bisher. Belastbare Bauträger, die traditionell meist aus Stahl hergestellt wurden, können nun auf Grund der Verdichtungen auch aus Holz produziert werden. Und dabei ist fast jeder gewünschte Querschnitt denkbar.
Informationen: Prof. Peer Haller, Tel. (03 51) 4 63?3 63 05, E-Mail: Haller@bbhu01.bau.tu-dresden.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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