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03.12.2002 16:44

Medizintechnikabsolvent optimiert Kalibrator für Pulsoximeter

Frank Mindt Kommunikation/ Pressestelle
Fachhochschule Lübeck

    Die Lübecker Possehl-Stiftung ehrt die beste Diplomarbeit des Jahres (Optimierung und Miniaturisierung eines auf modulierten Lichtsignalen basierenden Kalibrators für Pulsoximeter) mit dem Possehl-Ingenieur-Preis.

    Am Donnerstag, den 5. 12.2002 überreicht der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes der Possehl-Stiftung, Dr. Helmuth Pfeifer um 11.00 Uhr den Possehlingenieurpreis im Audienzsaal des Lübecker Rathauses für die beste Diplomarbeit des Studienjahres 2002 der Fachhochschule Lübeck.

    Der Possehlingenieurpreis 2002 wird an Herr Dipl.-Ing. Frank Dörries, Absolvent der Medizintechnik, für die Diplomarbeit "Optimierung und Miniaturisierung eines auf modulierten Lichtsignalen basierenden Kalibrators für Pulsoximeter" vergeben. Der Preis ist mit einer Summe von 3.000 Euro dotiert. In diesem Jahr werden zwei weitere Arbeiten mit Förderpreisen, dotiert mit jeweils 1.000 Euro, geehrt. Die Diplomarbeit "Struktur und Bausteine Brandenburgischer Dörfer am Beispiel Kampehl" in einer Gemeinschaftsarbeit der Diplomingenieure Olaf Fechner und Rouven Feist vom Fachbereich Bauwesen und die Abschlussarbeit "Entwicklung eines Messverfahrens zur Charakterisierung der optischen Eigenschaften von BiBO (BismutTriborat)" von Dipl.-Ing. Helge Langenkämper, Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften, konnten sich dabei behaupten.

    Bei der Arbeit des Possehlingenieurpreisträgers handelt es sich um eine weiterführende Entwicklung in der Medizintechnik, des Kalibrators für Pulsoximeter. Das Ziel der Arbeit war es, den im Rahmen der europäischen Multizentrenstudie "Pulsoximeter Calibrator" im Institut für Medizintechnik der Universität zu Lübeck (UL) entwickelten Prototyp zur invitro Kalibration von Pulsoximeter, ein auf modulierten Lichtsignalen basierenden Kalibrator, zu optimieren und zu miniaturisieren, um ein tragbares Gerät für die apparative Kalibration von Pulsoximetern zur Verfügung zu stellen.
    Insbesondere in der Intensivmedizin ist die Überwachung des Sauerstofftransports von existentieller Bedeutung. Durch die Miniaturisierung des systeminternen Spektrometers ist ein 5kg schwerer und somit überall einsetzbarer Kalibrator für Pulsoximeter realisiert worden. In der abschließenden Verifizierung konnte mit Hilfe von fünf verschiedenen Pulsoximetern nachgewiesen werden, dass die Anzeigewerte der Pulsoximeter bei Anschluss an den Kalibrator mit einer Standardabweichung von nur ±1,44% SpO2 von den am Patienten gemessenen Werten abweichen.

    Der in nur sechs Monaten entstandene Kalibrator erfüllt seine Funktion nachweislich an kommerziellen Pulsoximetern. Dadurch besteht erstmalig die Möglichkeit, die Pulsoximeter im klinischen Betrieb ohne Kalibrierung durch arterielles Blut zu betreiben. Der erhebliche Gewinn an Zeit und Kosten und die deutliche Erleichterung für den Patienten sind besonders wertvoll, da die Pulsoximeter in den letzten 15 Jahren eine große Verbreitung erfahren haben und heute zu den wichtigsten Geräten der Intensivmedizin gehören.

    Die Aufgabenstellung der Gemeinschaftsdiplomarbeit der Förderpreisträger Fechner und Feist war es, am Beispiel des wenige Dutzend Häuser großen Ortes Kampehl, die in Brandenburg äußerst verbreitete Siedlungsform der Dreiseit- bzw. Vierseithöfe zu untersuchen, Leitlinien für deren Erhaltung bzw. Fortentwicklung zu erarbeiten und diese Leitlinien exemplarisch durch Entwürfe zu testen und umzusetzen.
    In akribischer Kleinarbeit sowie mit äußerst intensiver Recherche und Analyse wurden die Gegebenheiten des Ortes mit all ihren Spuren der Geschichte, die heutigen wirtschaftlichen und sozialen Umstände, aber auch die baukonstruktive und denkmalpflegerische Bewertung der Bausubstanz und der Freiflächen zusammen getragen und die gewonnenen Materialien zu einer sehr interessanten Studie über die ökonomischen, technischen und politischen Einflüsse auf die Entwicklung des ländlichen Bauens zusammen gefasst. Aufbauend auf dieser vielschichtigen Bestandserfassung und der Auseinandersetzung mit der heutigen gesellschaftlichen und individuellen menschlichen Bedürfnissen wurde ein innovatives Entwicklungskonzept für das untersuchte und das regionale Umfeld erarbeitet.

    Bei der zweiten Förderpreisarbeit von Diplomingenieur Langenkämper handelt es sich um die Entwicklung eines Messverfahrens in der Optik- und Lasertechnologie an einem vor etwa 2 Jahren an der Universität Köln entwickelten zweiachsigem Kristall. Probleme, die mit nichtlinearen Kristallen auftreten, sind u.a. Ausbleichen, Temperaturabhängigkeit der optischen Eigenschaften, eine oft niedrige Zerstörschwelle und geringe mechanische Festigkeit. Um neue nichtlineare Kristalle auf ihre Eignung zu prüfen, bevor sie in den unterschiedlichsten Applikationen der Optik- und Lasertechnik Verwendung finden, sind umfangreiche Untersuchungen notwendig.
    Das Ergebnis der Arbeit ist eine Messvorrichtung zur Langzeitstabilität der optischen Eigenschaften von nichtlinearen Kristallen und es empfiehlt ihn zu einem interessanten Kandidaten in der nichtlinearen Optik, insbesondere für eine Frequenzverdopplung.

    Dr. Henning Voscherau, Bürgermeister a. D. der Hansestadt Hamburg hält den Festvortrag zum Thema "Nachhaltigkeit nationalstaatlicher Reformstrategien zu Anfang des 21. Jahrhunderts".
    Das Grußwort der Hansestadt Lübeck wird Stadtpräsident Peter Oertling an die ca. 170 geladenen Gäste richten.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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