Wichtige Wörter werden häufiger benutzt. Diese Hypothese ist für Mitarbeiter und Studenten der Abteilung Automatische Sprachverarbeitung am Institut für Informatik der Universität Leipzig der Ausgangspunkt für das Projekt, vor der diesjährigen Bundestagswahl täglich die Berichterstattung der Presse auf Parteien und Politiker zu untersuchen.
Ausgewertet werden täglich rund 3500 Artikel aus 35 Quellen: überregionale und regionale Zeitungen sowie Online-Angebote der großen Fernsehsender.
Die graphische Darstellung im Internet unter http://wortschatz.uni-leipzig.de/pressebarometer/ zeigt anhand der Häufigkeiten der Namensnennungen sowohl kurzfristige Wirkungen einzelner Ereignisse auf die Aufmerksamkeit der Presse als auch deutliche Trends. Während bei den Anzahlen der Namen der Spitzenkandidaten kurzfristige Effekte eine große Rolle spielen und der amtierende Kanzler auf Grund seiner Funktion grundsätzlich häufiger genannt wird als andere Spitzenkandidaten, zeigt das Ergebnis bei den Namen der Parteien eher langfristige Tendenzen. So ist beispielsweise nach der NRW-Wahl ein Abfall bei der SPD und seit Anfang Juni ein Anstieg bei der PDS (zusammen mit WASG) zu beobachten.
Auch wenn Medien Einfluss auf Wahlentscheidungen haben, so kann natürlich nicht direkt aus der Anzahl von Namensnennungen auf konkretes Verhalten von Wählerinnen und Wählern geschlossen werden. Deutlich sichtbar werden aber die Wirkung einzelner Ereignisse auf die kurzfristige Aufmerksamkeit sowie mittelfristige Trends.
Weitere Informationen:
Matthias Richter
Telefon: 0341 97-32361
E-Mail: matthias.richter@informatik.uni-leipzig.de
http://wortschatz.uni-leipzig.de/pressebarometer/
Criteria of this press release:
Information technology, Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies
transregional, national
Research projects
German
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