Ehrendoktorwuerde fuer Oberhaupt der Armenischen Kirche
Dem Oberhaupt der Armenischen Apostolischen Kirche, Karekin I., wird am 28. Januar 1998 an der Martin-Luther-Universitaet Halle die Ehrendoktorwuerde der Theologischen Fakultaet verliehen. Mit einem Festakt um 11.00 Uhr in der Aula im Loewengebaeude wird der Oberste Katholikos und Patriarch aller Armenier fuer seine Verdienste gewuerdigt.
Katholikos Karekin I. befindet sich von 24.-31. Januar 1998 auf einem offiziellen Deutschlandbesuch. Er wird Gespraeche mit der Bundesregierung in Bonn und den Oberhaeuptern der evangelischen, katholischen und armenischen Kirche in Deutschland fuehren. Darueber hinaus hat er den Wunsch geaeussert, die Universitaet Halle aufgrund ihrer Bedeutung fuer die armenisch-deutschen Wissenschafts-beziehungen zu besuchen.
Karekin Sarkissian wurde 1932 in Syrien geboren, empfing 1952 die Priesterweihe und ist seit 1971 Bischof der Armenischen Kirche im Iran. Nachdem er Erzbischof in den USA, Syrien und Libanon war, wurde er am 4. April 1995 zum kirchlichen Oberhaupt der Armenischen Kirche gewaehlt. Zur weltweiten armenischen Religionsgemeinschaft gehoeren etwa acht Millionen Armenier, die, ob glaeubig oder nicht, den Katholikos als ihr eigentliches Oberhaupt ansehen.
Aehnlich dem Judentum ist die armenische Religion weltweit verbreitet. Zentren der Armenischen Kirche befinden sich im Iran, im Libanon, in Syrien, Frankreich und Kalifornien. Katholikos Karekin I. hat sich in seinem Leben in besonderer Weise fuer die Einheit des weit verstreuten armenischen Volks eingesetzt. So konnte er Anfang der 90er Jahre die durch den Kalten Krieg verursachte tiefe Spaltung zwischen Ost- und Westarmeniern ueberwinden.
Karekin I. kann ebenfalls auf eine lange wissenschaftliche Laufbahn zurueckblicken. Er veroeffentlichte zahlreiche theologische Werke und war jahrelang Rektor des Theologischen Seminars von Antelias im Libanon. 1995 eroeffnete er die kirchliche armenische Hochschule "Geworgjan Dshemaran" in Etchmiadzin (Republik Armenien), die in sowjetischer Zeit zwangsgeschlossen war. Damit ist der Grundstein fuer die Wiederaufnahme der akademischen Traditionen gelegt.
Besonders eng war die wissenschaftliche Kooperation mit deutschen Universitaeten vor dem Ersten Welkrieg. Viele grosse Wissenschaftler Armeniens studierten in Deutschland und brachten die deutsche Wissenschaftstradition in ihre Heimat mit. Seit dem Voelkermord an den Armeniern in der Osmanischen Tuerkei (1895-1922), vom kaiserlichen Deutschland toleriert, sind die wissenschaftlichen Beziehungen abgebrochen.
An der Martin-Luther-Universitaet Halle-Wittenberg befindet sich an der Theologischen Fakultaet eine Theologisch-Armenologische Arbeitsstelle. Als einzige deutsche Universitaet beschaeftigt sich Halle wissenschaftlich mit der Armenischen Apostolischen Kirche und unterhaelt dabei Beziehungen zu den akademischen Institutionen der Armenier.
Kontakt: Prof. Dr. theol. Hermann Goltz Tel. (0345) 55-23030
Criteria of this press release:
Law, Politics, Social studies
transregional, national
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German
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