Wissenschaftler diskutieren Zusammenhänge zwischen Rheuma, Magen- und Darmerkrankungen, Erkrankungen des Zentralnervensystems, sowie Infektions- und Hautkrankheiten.
Zeit: 20. Januar 2007, 09:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Ort: Hörsaal des Zentrums für Innere Medizin
Johannisallee 32
Oberstes Prinzip: Behandlung der Grunderkrankung
Rheuma wie die entzündlichen rheumatischen Erkrankungen gemeinhin genannt werden, geht oft einher mit anderen Autoimmunerkrankungen, die scheinbar damit gar nichts zu tun haben und doch damit zusammenhängen. "Das muss bei Diagnose und Therapie mit bedacht werden.", sagt Prof. Dr. Christoph Baerwald, Rheumatologe an der Medizinischen Klinik IV der Universität Leipzig, der die Veranstaltung leitet. "An Rheuma stirbt man nicht" ist eine Annahme, die so nicht mehr haltbar sei. Die Krankheit erfasse auch andere Organe, z.B. das Herz-Kreislaufsystem, die Leber, das Magen-Darm-System, das Zentralnervensystem; die Haut, ja selbst Infektionskrankheiten treten vermehrt in schwerer Form auf.
"Nach wie vor aber werden diese Zusammenhänge selbst von Ärzten zu wenig beachtet, so dass Aufklärungsbedarf gegeben ist.", meint der Experte. Dem dient die obige Veranstaltung, die die Fortsetzung des letzten Workshops zum Zusammenhang von Rheuma und Herz- Kreislauferkrankungen ist.
Neues Medikament
"Mit neuen Medikamenten kann man heute gegen Rheuma vorgehen.", so Baerwald. "Aber die oberste Pflicht des Arztes ist es, die zugrundeliegende Krankheit zu erkennen." Die Lokalisation des Schmerzes zeige nicht immer die Ursache. Liegt die z.B. in der Leber, muss man hier behandeln und die Schmerzen verschwinden meistens mit der entsprechenden Ursache. Selbst sogenannte Rheumaknoten können sich zurückbilden, wenn sich die Grundkrankheit bessert.
Bei vielen Rheumakranken helfen auch neue Medikamente, die in der Krebsbehandlung seit einigen Jahren schon eingesetzt werden, z.B. zur Behandlung eines Lymphoms. "Die Wirksamkeit gegen Rheuma hat man mehr oder weniger zufällig festgestellt: Bei einem Krebspatienten, der auch Rheuma hatte, verschwanden mit den entarteten Zellen auch die rheumatischen Beschwerden.", erzählt Prof. Baerwald. In Studien wurde dann der therapeutische Effekt bei einigen rheumatischen Erkrankungen nachgewiesen. Ob das Medikament beim Einzelnen hilft, hängt von den ganz individuellen Voraussetzungen jedes Einzelnen ab und man ist auf der Suche nach prädiktiven Markern, die schon vor der Behandlung anzeigen, ob ein Patient auf die Medikamente anspricht oder nicht.
Auch Rauchen kann Ursache für Rheuma sein
Die Ursachen für rheumatische Erkrankungen sind sehr vielfältig. Ohne Zweifel gibt es eine genetische Disposition. Meist führt eine Kombination vieler Einzelursachen zur Erkrankung. "Erst seit zwei Jahren aber weiß man auch: Rauchen erhöht das Risiko für Rheuma.", weiß Prof. Baerwald. Wieder ein Grund mehr nicht zu rauchen oder das Rauchen aufzugeben.
weitere Informationen:
Prof. Dr. Christoph Baerwald
Telefon: 0341 97-24710
E-Mail: baec@medizin.uni-leipzig.de
www.uni-leipzig.de/~in4
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).