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17.01.2007 13:24

Rheuma ist nicht gleich Rheuma

Dr. Bärbel Adams Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Leipzig

    Wissenschaftler diskutieren Zusammenhänge zwischen Rheuma, Magen- und Darmerkrankungen, Erkrankungen des Zentralnervensystems, sowie Infektions- und Hautkrankheiten.

    Zeit: 20. Januar 2007, 09:00 Uhr bis 15:00 Uhr
    Ort: Hörsaal des Zentrums für Innere Medizin
    Johannisallee 32

    Oberstes Prinzip: Behandlung der Grunderkrankung

    Rheuma wie die entzündlichen rheumatischen Erkrankungen gemeinhin genannt werden, geht oft einher mit anderen Autoimmunerkrankungen, die scheinbar damit gar nichts zu tun haben und doch damit zusammenhängen. "Das muss bei Diagnose und Therapie mit bedacht werden.", sagt Prof. Dr. Christoph Baerwald, Rheumatologe an der Medizinischen Klinik IV der Universität Leipzig, der die Veranstaltung leitet. "An Rheuma stirbt man nicht" ist eine Annahme, die so nicht mehr haltbar sei. Die Krankheit erfasse auch andere Organe, z.B. das Herz-Kreislaufsystem, die Leber, das Magen-Darm-System, das Zentralnervensystem; die Haut, ja selbst Infektionskrankheiten treten vermehrt in schwerer Form auf.

    "Nach wie vor aber werden diese Zusammenhänge selbst von Ärzten zu wenig beachtet, so dass Aufklärungsbedarf gegeben ist.", meint der Experte. Dem dient die obige Veranstaltung, die die Fortsetzung des letzten Workshops zum Zusammenhang von Rheuma und Herz- Kreislauferkrankungen ist.

    Neues Medikament

    "Mit neuen Medikamenten kann man heute gegen Rheuma vorgehen.", so Baerwald. "Aber die oberste Pflicht des Arztes ist es, die zugrundeliegende Krankheit zu erkennen." Die Lokalisation des Schmerzes zeige nicht immer die Ursache. Liegt die z.B. in der Leber, muss man hier behandeln und die Schmerzen verschwinden meistens mit der entsprechenden Ursache. Selbst sogenannte Rheumaknoten können sich zurückbilden, wenn sich die Grundkrankheit bessert.

    Bei vielen Rheumakranken helfen auch neue Medikamente, die in der Krebsbehandlung seit einigen Jahren schon eingesetzt werden, z.B. zur Behandlung eines Lymphoms. "Die Wirksamkeit gegen Rheuma hat man mehr oder weniger zufällig festgestellt: Bei einem Krebspatienten, der auch Rheuma hatte, verschwanden mit den entarteten Zellen auch die rheumatischen Beschwerden.", erzählt Prof. Baerwald. In Studien wurde dann der therapeutische Effekt bei einigen rheumatischen Erkrankungen nachgewiesen. Ob das Medikament beim Einzelnen hilft, hängt von den ganz individuellen Voraussetzungen jedes Einzelnen ab und man ist auf der Suche nach prädiktiven Markern, die schon vor der Behandlung anzeigen, ob ein Patient auf die Medikamente anspricht oder nicht.

    Auch Rauchen kann Ursache für Rheuma sein

    Die Ursachen für rheumatische Erkrankungen sind sehr vielfältig. Ohne Zweifel gibt es eine genetische Disposition. Meist führt eine Kombination vieler Einzelursachen zur Erkrankung. "Erst seit zwei Jahren aber weiß man auch: Rauchen erhöht das Risiko für Rheuma.", weiß Prof. Baerwald. Wieder ein Grund mehr nicht zu rauchen oder das Rauchen aufzugeben.

    weitere Informationen:

    Prof. Dr. Christoph Baerwald
    Telefon: 0341 97-24710
    E-Mail: baec@medizin.uni-leipzig.de
    www.uni-leipzig.de/~in4


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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