Die Alexander von Humboldt-Stiftung ehrt den amerikanischen Philosophen Robert B. Brandom mit dem diesjährigen Anneliese Maier-Forschungspreis. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 250.000 Euro verbunden. Damit finanziert Brandom einen bis zu fünfjährigen Forschungsaufenthalt am Institut für Philosophie an der Universität Leipzig. Das gab die Alexander von Humboldt-Stiftung am Mittwoch in Bonn bekannt.
Die Verleihung des Preises, der jährlich an herausragende Geistes- und Sozialwissenschaftler für Forschungskooperationen mit Fachkollegen in Deutschland vergeben wird, findet am 15. September 2015 in Leipzig statt. Neben Brandom wurden zehn weitere Preisträger aus insgesamt 72 Nominierten aus 22 Ländern ausgewählt.
Der Amerikaner Robert B. Brandom, der am Lehrstuhl Theoretische Philosophie eng mit seinem Gastprofessor Pirmin Stekeler-Weithofer kooperieren wird, zählt zu den meistdiskutierten Philosophen und einflussreichsten Theoretikern unserer Zeit. "Er ist der berühmteste und wichtigste Sprachphilosoph weltweit. Das ist unbestritten", sagt Stekeler-Weithofer. An keinem anderen Ort gebe es mehr hochkarätige Philosophen als in Pittsburgh. Brandom ist Distinguished Professor für Philosophie an der University of Pittsburgh. Auch deshalb sei die Zusammenarbeit mit Brandom und seiner Universität mit Leipzig so wichtig, betont Stekeler-Weithofer. Brandom, der Mitte des Jahres seine Forschungsaufenthalte an der Universität Leipzig beginnen wird, arbeitet bereits seit den 1990er Jahren mit dem Institut für Philosophie der Alma mater zusammen. "Es gibt einen regen Austausch von Studierenden und Lehrkräften mit Pittsburgh", erklärt Prof. Dr. Stekeler-Weithofer.
Brandom forscht nach den Regeln, die unser Handeln und unsere Sprache leiten. Seine Arbeiten gehen vor allem von der Frage aus, wie die Bedeutung von Sprache aus ihrem Gebrauch heraus entsteht. Die Beiträge des Sprachphilosophen wirken weit über die Philosophie hinaus bis in die Anthropologie und die Sozialwissenschaften hinein. An der Universität Leipzig soll Brandom die Vernetzung zwischen der zeitgenössischen deutschen und amerikanischen Philosophie stärken. Daneben ist eine Zusammenarbeit mit dem in Leipzig ansässigen Max-Planck-Forschungspreisträger und Entwicklungspsychologen Michael Tomasello geplant.
Brandom wurde 1950 in den USA geboren. Er studierte Mathematik, Kunstwissenschaften und Philosophie und wurde 1975 an der Princeton University, USA, promoviert. Anschließend wechselte er zunächst als Assistant Professor nach Pittsburgh. 2002 war er als Fellow an der Stanford University (USA) und 2006 am All Souls College, Oxford in Großbritannien. Seit dem Jahr 2000 ist Robert B. Brandom Fellow der American Academy of Arts and Sciences.
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Robert B. Brandom, zukünftiger Gastprofessor an der Universität Leipzig
Foto: Privat
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