Die sogenannten Fehlersignale des Gehirns stehen im Zentrum der internationalen Konferenz "Error Signals from the Brain", die vom 8. bis 11. September 2015 am Institut für Psychologie der Universität Leipzig in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften stattfinden wird. Mit über 200 Teilnehmern aus aller Welt - unter ihnen die Entdecker der Fehlersignale - ist diese alle drei Jahre stattfindende Konferenz im Hinblick auf die Thematik eine der bedeutendsten ihrer Art.
Musizieren und Tennisspielen haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Und doch erfordern beide Tätigkeiten eine genaue Ausführung dieser erlernten Bewegungen, die minutiös auf sensorische Signale abgestimmt sein muss", erklärt Prof. Dr. Erich Schröger vom Institut für Psychologie der Universität Leipzig. Die Planung dieser diffizilen Abläufe erfordere fortwährende Kontrolle und gegebenenfalls Korrekturen, die das menschliche Gehirn mit Hilfe ganz besonderer Signale unterstützt - der Fehlersignale.
Das Gehirn mit seinen Milliarden von Nervenzellen ist darauf spezialisiert, Abweichungen von regelmäßigen Reizen oder selbst generierten Voraussagen und Erwartungen zu registrieren. Spielt ein Musiker einen falschen Ton, dann löst diese akustische Abweichung über das Gehör ein Fehlersignal im Gehirn aus. In ähnlicher Weise wird das Gehirn eines Tennisspielers solch ein Signal erzeugen, wenn der Spieler merkt, den Ball aufgrund eines unvorhergesehenen Windstoßes nicht an der erwarteten Position getroffen zu haben.
Psychologen und Neurowissenschaftler können dieses Fehlersignal mit Hilfe elektro-enzephalographischer Ableitungen, dem EEG, erfassen. Diese Methode ermöglicht nicht nur Aussagen über die Funktionsweise des gesunden Gehirns, sondern auch über Veränderungen der beteiligten Prozesse, etwa bei neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen.
Zudem erlaubt das Fehlersignal Rückschlüsse über die verbale menschliche Kommunikation und kommt daher besonders bei der Erforschung der Sprachentwicklung und Sprachwahrnehmung zum Tragen. Die Forschung um das Fehlersignal dient auch als Ausgangsbasis für die Entwicklung neuronaler Modelle, die beispielsweise die Mensch-Maschine-Interaktion ermöglichen. Nicht zuletzt hat das Fehlersignal Bedeutung für individuelle Lernprozesse und ermöglicht so die Erkennung eines unvorhergesehenen Reizes. "Der Musiker wird sich also beim nächsten Mal sicherlich bemühen, richtig zu spielen, und ein guter Tennisspieler wird gewiss immer den Wind berücksichtigen", sagt Schröger.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Erich Schröger
Institut für Psychologie
Telefon: +49 341 97 39571
E-Mail: schroger@uni-leipzig.de
Web: http://www.uni-leipzig.de/~biocog/schroger/
zur Konferenz:
Web: http://express2.converia.de/frontend/index.php?sub=31
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Medicine, Psychology
transregional, national
Research results, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).