TUM-Präsident Herrmann will die Abschaffung eines deutschen Markenzeichens verhindern - Master-Absolventen der Ingenieurwissenschaften sollen "Dipl.-Ing." heißen - Deutscher Weg durch über 100 Jahre Ingenieurleistungen gerechtfertigt
Der Präsident der Technischen Universität München (TUM), Prof. Wolfgang A. Herrmann, wendet sich vehement gegen die Abschaffung des akademischen Titels "Diplom-Ingenieur".
In der Umsetzung des sog. Bologna-Prozesses wird an den Hochschulen die zweistufige Ausbildung eingeführt, die nach 6 bis 8 Semestern zum "Bachelor", nach weiteren 2-4 Semestern zum "Master" führt. Damit soll der "Diplom-Ingenieur" als Abschlusstitel des akademischen Vollstudiums entfallen.
Herrmann ist entschlossen, "diesen Schildbürgerstreich einer unbeherzten Politik" zu verhindern: "Der Diplom-Ingenieur ist in aller Welt ein hochgeschätztes deutsches Markenzeichen. Kein Unternehmen würde daran denken, seine bewährte Marke aufzugeben, nur weil es eine neue Produktserie auflegt." Das aber erwartet die Kultusminister-Konferenz, wenn nun die Bachelor- und Master-Studiengänge mit den neuen Titeln abschließen. "Bachelors und Masters gibt es rund um den Globus in massenhafter Vielfalt, den deutschen Diplom-Ingenieur gibt es nur einmal - verbunden mit dem weltweit geachteten Qualitätsstandard deutscher Ingenieursausbildung." Es sei töricht, diesen Wettbewerbsvorteil künftig nicht mehr auszuspielen, gerade im Zeitalter der rasanten Globalisierung.
TUM-Präsident Herrmann fordert deshalb, dass die künftigen Master-Absolventen der forschungsorientierten Ingenieurwissenschaften den Titel "Diplom-Ingenieur" führen. Die Bologna-Erklärung von 1999 eröffne den Mitgliedsstaaten ausdrücklich die Möglichkeit, kulturelle Besonderheiten bei der Schaffung des gemeinsamen europäischen Hochschulraums geltend zu machen. "Dies trifft auf den Diplom-Ingenieur exakt zu", so Herrmann, ?und steht auch nicht im Widerspruch zum zweistufigen, modular aufgebauten Universitätsstudium."
Der akademische Abschlussgrad "Dipl.-Ing." wurde erstmals im Jahre 1899 durch Erlass von Kaiser Wilhelm II. den Technischen Hochschulen zuerkannt. Das Promotionsrecht zum ?Dr.-Ing." folgte kurz darauf 1901. An den Universitäten sind zur Zeit circa 128.000 Studierende der Ingenieurwissenschaften eingeschrieben, jährlich schließen ca. 12.000 Absolventen das Ingenieurstudium erfolgreich ab.
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).