idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/06/2006 10:02

TUM-Physiker erzeugen ultrakalte Neutronen

Dieter Heinrichsen M.A. Corporate Communications Center
Technische Universität München

    Erfolgreiches Pilotexperiment
    Basis für neue Forschungseinrichtung an Garchinger Neutronenquelle geschaffen

    Physikern der TU München ist es gemeinsam mit einem Forscher-Team der Universität Mainz gelungen, ultrakalte Neutronen in besonders hoher Intensität zu erzeugen. Unter Leitung von Prof. Stephan Paul und Dr. Erwin Gutsmiedl vom Lehrstuhl für Experimentalphysik E18 der TUM wurde in Garching der Prototyp einer Apparatur entwickelt, die am Mainzer Forschungsreaktor TRIGA nun erstmals erfolgreich getestet wurde. Damit ist der Weg frei für die technische Realisierung einer solchen Anlage an der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz der TUM. In Garching entstünde auf diese Weise die weltweit stärkste Quelle für ultrakalte Neutronen.

    Bei dem Pilotexperiment wurde gefrorenes Deuterium bei einer Temperatur von ca. 7 Grad über dem absoluten Nullpunkt nahe an den Kern eines Reaktors herangeschoben. Für die dort existierenden thermischen Neutronen wirkt das Deuterium als Moderator. Beim Mainzer Forschungsreaktor ist es möglich, mittels Pulsbetrieb die Strahlenbelastung an die Apparatur so gering zu halten, dass unter experimentell einfacheren Bedingungen die Produktion sehr kalter Neutronen studiert werden kann (bisher 35.000 pro Puls).

    Ultrakalte Neutronen weisen Geschwindigkeiten vergleichbar denjenigen von Fußgängern auf und sind so energiearm, dass sie in Flaschen oder in geeigneten Magnetfeldern lange Zeit gespeichert und beobachtet werden können. Ihre Anwendung finden sie vor allem in der Grundlagenforschung. Über das Studium der statischen Eigenschaften des Neutrons oder auch seiner Lebensdauer versuchen Wissenschaftler, neue Erkenntnisse über die Naturkräfte und ihren Ursprung zu erlangen. Derartige Experimente sind derzeit in Planung oder bereits im Aufbau und könnten schon bald erstmals in bislang unerreichter Präzision in Garching durchgeführt werden.

    Konkurrenz findet die Forschergemeinschaft, der auch Wissenschaftler der physikalischen Fakultät der Universität Mainz (Prof. W. Heil) sowie des Instituts für Kernchemie (Prof. Trautmann) angehören, in Forschergruppen an Nationallabors in der Schweiz (Paul Scherrer Institut), den USA (Los Alamos) und Japan. Wie schnell das Projekt in Garching umgesetzt werden wird, ist in erster Linie eine Frage der finanziellen Förderung.


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Mathematics, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).