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Einen besonderen Beitrag zum Bach-Jahr liefert das Institut für Anatomie der Universität Leipzig: Die Rekonstruktion des Kopfes von Johann Sebastian Bach wurde in alten Beständen des Anatomischen Instituts wiederentdeckt und soll im April mit anderen Ausstellungsstücken aus dem Fundus des Instituts einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Einen besonderen Beitrag zum Bach-Jahr liefert das Institut für Anatomie der Universität Leipzig: Die Rekonstruktion des Kopfes von Johann Sebastian Bach wurde in alten Beständen des Anatomischen Instituts wiederentdeckt und soll im April mit anderen Ausstellungsstücken aus dem Fundus des Instituts einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Der Rekonstruktion des Bachschädels hat eine interessante Geschichte: Der 1872 aus Basel nach Leipzig berufene Anatom Wilhelm His erhielt 1894 die Aufgabe, die Gebeine eines älteren Mannes zu identifizieren, die beim Umbau der Johanniskirche gefunden worden waren. Nach mündlicher Überlieferung handelte es sich dabei um die sterblichen Überreste des Leipziger Thomaskantors Johann Sebastian Bach.
His hatte bereits in früheren Arbeiten die Weichteildicke am Kopf erwachsener Leichen entsprechend einer vorher festgelegten großen Anzahl von zu messenden Punkten untersucht. Dabei hatte er festgestellt, daß es beim gesunden, normal ernährten Menschen kaum Unterschiede gab. Den Durchschnitt seiner Meßergebnisse gab His an den Leipziger Bildhauer Carl Seffner weiter, der bereits viele Porträts von Leipziger Persönlichkeiten geschaffen hatte. Seffner modellierte nun eine Porträtbüste über dem Abguß des gefundenen Schädels. Dabei achtete er sorgsam darauf, daß er die Weichteildicke an den festgelegten Punkten genau einhielt.
Bei diesem erstmals ausgeführten Versuch entstand eine Büste, die mit den bekannten Bildnissen Bachs stark übereinstimmte. Eine Prüfungskommission befand denn auch: "die Annahme, daß die in einem eichenen Sarg aufgefundenen Gebeine eines älteren Mannes die Gebeine von Johann Sebastian Bach sind, ist in hohem Grade wahrscheinlich."
Anthropologen wandten die HisŽsche Methode später wiederholt an. Manche Rekonstruktion eines Steinzeitmenschen ist darauf zurückzuführen.
Dr. Bärbel Adams
Die rekonstruierte Bach-Büste
None
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research results
German
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