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Wissenschaft
Prof. Dr. Dr. h. c. Günter Wiegelmann, ehemaliger Direktor des Seminars für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Westfälischen Wilhelms-Universität und Ehrenvorsitzender der Volkskundlichen Kommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe, begeht am 31. Januar seinen 75.Geburtstag.
Günter Wiegelmann wurde 1928 in Essen geboren, also im Grenzbereich von Rheinland und Westfalen, zweier Landschaften, die für sein späteres Wirken von entscheidender Bedeutung geworden sind. 1949 begann er das Studium der Geographie, Germanistik und Volkskunde an der Universität Köln und wurde 1957 an der Universität Köln promoviert mit einer kulturgeographischen Arbeit über die "Natürliche Gunst und Ungunst im Wandel rheinischer Agrarlandschaften".
Von 1965 an zeichnet er als Mitherausgeber für die neue Folge des Atlas der deutschen Volkskunde verantwortlich. Seine Arbeiten an den Atlaskarten und -kommentaren zu verschiedenen Speise- und Nahrungsgewohnheiten mündeten 1967 in seine Habilitationsschrift "Alltags- und Festspeisen". Das Buch wurde zum Standardwerk der ethnologischen Nahrungsforschung, einem Forschungszweig, dem Günter Wiegelmann bis zur Gegenwart hin intensive Untersuchungen widmete, zuletzt in dem vielbeachteten Tagungsband über "Nahrung und Tischkultur im Hanseraum".
1969 wählte ihn die Deutsche Gesellschaft für Volkskunde zum Vorsitzenden, ein Amt, das er acht Jahre lang innehatte. Früh war er als Mitglied in die Vereinigung der europäischen Volkskundler und Ethnologen aufgenommen worden. 1970 wurde er Mitglied der "Vetenskabs-Societeten" in Lund, 1975 Mitglied der Königlichen Gustav-Adolfs-Akademie in Uppsala. Im Frühjahr 1987 erhielt er von der Humanistischen Fakultät der Universität Lund die Ehrendoktorwürde. Gemeinsam mit Nils-Arvid Bringéus hat er 1971 einen europäischen Arbeitskreis für ethnologische Nahrungsforschung ins Leben gerufen.
Nachdem Wiegelmann 1968 als Professor für Volkskunde an die Universität Mainz berufen worden war, folgte er 1971 einem Ruf an die Universität Münster als Nachfolger von Bruno Schier. Im
selben Jahr übernahm er den Vorsitz der Volkskundlichen Kommission für Westfalen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, zu deren Ehrenvorsitzendem er 1993 gewählt worden ist. Verbunden damit war seine Herausgebertätigkeit der Rheinisch-westfälischen Zeitschrift für Volkskunde und der von ihm ins Leben gerufenen Reihe "Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland".
Eine im In- und Ausland mit hoher Anerkennung bedachte Forschungsinitiative Prof. Wiegelmanns sind die von ihm seit 1975 initiierten und betreuten Projekte innerhalb des 1986 ausgelaufenen Sonderforschungsbereichs 164 "Vergleichende geschichtliche Städteforschung". Die mit vielen Mitarbeitern durchgeführten Projekte zur Hausforschung und zur Innovations- und Diffusionsforschung auf der Basis serieller Quellen haben eine Fülle von Arbeiten erbracht, die innerhalb und außerhalb des Fachs wichtige Anregungen brachten.
Auch nach seiner Emeritierung im Jahr 1993 erarbeitete und edierte Prof. Wiegelmann in den letzten Jahren wichtige Studien zu Problemfeldern gegenwärtiger Volksmedizin, Nahrungsethnologie sowie theoretischen Konzepten der Europäischen Ethnologie.
http://www.uni-muenster.de/GeschichtePhilosophie/Volkskunde/
Criteria of this press release:
History / archaeology, Social studies
regional
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German
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