idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Häuptling Jakumin Kobayashi Awetí aus dem Xingú-Gebiet in Brasilien besucht im Rahmen des Awetí-Sprach-Dokumentationsprojektes des Instituts für Deutsche und Niederländische Philologie die Freie Universität. Das Projekt steht unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Heinrich Lieb. Es wird von der Volkswagenstiftung im Programm "Dokumentation Bedrohter Sprachen" (DOBES), das insgesamt 20 Projekte umfasst, gefördert. Auf seiner weiteren Reise besucht Häuptling Jakumin die Volkswagenstiftung und das Max-Planck-Institut in Nijmegen, das das Awetí-Projekt ebenfalls unterstützt.
Der ca. 42jährige Jakumin ist seit acht Jahren Häuptling der Awetí, eines etwa 120 Personen zählenden Indiander-Volkes im Xingú-Gebiet in Zentralbrasilien. Dies ist seine erste große Reise, die ihn gleich über den Atlantik nach Europa führt. Bis auf einen 5-jährigen Aufenthalt in brasilianischen Städten, bei dem er Portugiesisch lernte, verbrachte er sein Leben innerhalb des Xingú-Parks.
Seit 1998 reist Dr. Sebastian Drude zu den Awetí. Er erlernte ihre Sprache und arbeitet an einem Wörterbuch und einer Grammatik. Zusammen mit seinen Kollegen vom Awetí-Projekt gab er ein erstes Lehrbuch heraus, damit die Kinder ihre Muttersprache erlernen können. Gleichzeitig erhob er umfangreiche Datenmengen, die später über das Internet erreichbar sein werden. Häuptling Jakumin macht sich hier ein Bild vom Entstehen dieses Archivs, insbesondere was den späteren Zugriff auf die Daten anbelangt. Die Bild- und Tonaufnahmen sind Dokumente aus dem Alltags- und spirituellen Leben der Awetí, die einen sensiblen Umgang erfordern. Insbesondere der Besuch in Nijmegen hat das Ziel, Vertrauen zu schaffen und die Awetí, soweit wie möglich, bei der Dokumentation ihrer Sprache und Kultur einzubeziehen.
Um 16.00 Uhr findet im Lateinamerika-Institut eine Veranstaltung mit Häuptling Jakumin und Dr. Sebastian Drude statt, auf der die Alltagssituation der Awetí in vorgestellt wird. Nach einer Filmvorführung und einen Vortrag hat das Publikum die Gelegenheit, mit Häuptling Jakumin und Dr. Sebastian Drude zu diskutieren.
Pressekonferenz Präsidialamt der FU, Kaiserswerther Str. 16-18, 14195 Berlin, 1.O.G. Goldener Saal. 18. November, 11.00 Uhr
Veranstaltung Lateinamerika-Institut: Rüdesheimer Str. 54-56, Raum K 02, 14197 Berlin, 16.00 Uhr. U-Bhf. Breitenbachplatz, 18. November, 16.00 Uhr
Informationen: Dr. Sebastian Drude, Institut für Deutsche und Niederländische Philologie, Awetí-Projekt, Tel.: 030/247 29498, E-Mail: sebadr@zedat.fu-berlin.de und im Internet: http://www.germanistik.fu-berlin.de/il/pers/drude-en.html
http://www.germanistik.fu-berlin.de/il/pers/drude-en.html
Criteria of this press release:
History / archaeology, Language / literature, Social studies
regional
Personnel announcements, Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).