idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Werner Spies, Professor der modernen Kunstgeschichte, Kunstkritiker, Aus-stellungskurator, ehem. Direktor des Musée national d'art moderne im Centre Pompidou in Paris spricht am Donnerstag, 27. November 2003, 19 Uhr c.t.
im Senatssaal der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6
zum Thema
"Das ist der moderne Krieg"
Zu Picassos Historienbild "Guernica"
Picasso stellt dem farbigen Fest der Pariser Weltausstellung 1937 unter dem Motto "Technik im modernen Leben" die ausgeblutete Grisaille seines apoka-lyptischen Bildes "Guernica" entgegen. Darin das folgenschwer Neue der Kriegsstrategie, der Luftangriff, die Nichtbeachtung der Wehrlosigkeit, das a-nonyme, feige Töten, die Technizität der Vernichtung. "Das ist der moderne Krieg" heißt es in einer zeitgenössischen Kritik.
Die Wirkungsgeschichte von "Guernica" ist alles andere als abgeschlossen: Für das 'briefing', mit dem der amerikanische Außenminister Colin Powell den Krieg gegen den Irak für unvermeidbar erklärte, wurde die Tapisserie, die Pi-casso nach "Guernica" ausführen ließ, im Hauptquartier der Vereinten Natio-nen in New York verhängt.
Werner Spies, Jg. 1937, studierte Kunstgeschichte, Philosophie und französische Literatur in Wien, Tübingen und Paris. 1963 ließ er sich in Paris nieder, produzierte Sendungen für deutsche Rundfunk- und Fernsehanstalten über Autoren wie Samuel Beckett, Nathalie Sarraute, Claude Simon, Marguerite Duras u.v.a., Kulturkorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, von 1997 bis 2000 leitete er das Musée National d'art moderne des Centre Pompidou. Kurator zahl-reicher Ausstellungen u.a. Max Ernst, Picasso, "Paris-Berlin". Bis 2002 lehrte er als Professor für die Kunst des 20. Jahrhunderts an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. Zahlreiche Aufsätze und Monographien zur Kunst des 20. Jahrhunderts, zuletzt "Der Surrealismus. Kanon einer Bewegung" (Köln 2003). Für 2005 bereitet er eine Max-Ernst-Retrospektive im Metropoli-tan Museum of Art in New York vor. Neben zahlreichen Ehrungen wurde ihm 2003 die Ehren-doktorwürde der FU Berlin verliehen.
Mit freundlicher Unterstützung von Hans K. Röder, Mosse-Zentrum und der Hilde Mosse Foundation, New York
Informationen Dr. Elisabeth Wagner
Telefon, Fax [030] 2093-9777, -9651; Fax [030] 2093-9607
e-mail elisabeth.wagner@rz.hu-berlin.de
Criteria of this press release:
Art / design, History / archaeology, Language / literature, Media and communication sciences, Music / theatre, Social studies
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).