idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/12/2025 12:15

Vermögende Familien und ihr Interesse an der Energiewende

Christine Xuan Müller Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Freie Universität Berlin

    VolkswagenStiftung fördert internationales Kooperationsprojekt der Freien Universität Berlin mit fast 1,4 Millionen Euro

    Ein neues internationales Kooperationsprojekt mit dem Titel „Powering Wealth. How Rich Families Shape the Energy Transition in Germany and Mexico, c. 1870-2024“ untersucht, wie wohlhabende Familien die Energiewende in Deutschland und Mexiko beeinflussen. Das Projekt wird von der Politikwissenschaftlerin Dr. Andrea Binder des Otto-Suhr-Instituts der Freien Universität Berlin sowie Dr. Alice Krozer (El Colegio de México) und Thorsten Benner (Global Public Policy Institute, Berlin) geleitet.

    Ziel ist es, historische und gegenwärtige Strategien wohlhabender Akteure zu analysieren und ihre Auswirkungen auf energiepolitische Transformationsprozesse zu verstehen. Die VolkswagenStiftung fördert das Vorhaben mit gut 1,39 Millionen Euro im Rahmen ihrer Förderlinie „(Aus-)Wirkungen von Reichtum“, die sich mit der Rolle von Vermögen in gesellschaftlichen Entwicklungsprozessen auseinandersetzt. Besonders im Fokus stehen interdisziplinäre und internationale Forschungskooperationen mit einem Schwerpunkt auf den Globalen Süden.

    Das Projekt „Powering Wealth“ untersucht konkret die Investitionsstrategien von sogenannten High-Net-Worth Individuals (HNWIs) im Hinblick auf die Energiewende. Es ist als historisch-vergleichende Fallstudie für Deutschland und Mexiko konzipiert – also für zwei Länder mit einer hohen Konzentration vermögender Einzelpersonen und einer energiegeprägten wirtschaftlichen Entwicklung. Während Deutschland energiearm ist, verfügt Mexiko über bedeutende Energieressourcen. „Diese strukturellen Unterschiede ermöglichen eine Analyse der Wechselwirkungen zwischen Kapitalinvestitionen, Energiepolitik und langfristigen Vermögensstrategien“, betont Dr. Andrea Binder von der Freien Universität Berlin.

    Das Projekt kombiniert historisches process tracing sowie qualitative Interviews und Archivquellen, um Investitionsentscheidungen über einen langen historischen Zeitraum zu rekonstruieren. Die Methode des process tracing erlaubt es, politische und wirtschaftliche Entscheidungsprozesse systematisch nachzuvollziehen und die zugrunde liegenden Dynamiken sichtbar zu machen. Theoretisch basiert die Untersuchung auf dem Konzept des „Energiepakts“, der zwischen HNWIs, staatlichen Akteuren und gegebenenfalls der Wählerschaft stattfindet. Darüber hinaus wird eine Typologie generationenübergreifender Investitionsstrategien entwickelt.

    Neben der politischen Analyse arbeitet das Forschungsteam mit Künstler*innen beider Länder zusammen. Die Wirkung des Projekts wird damit über den akademischen Bereich hinaus erweitert. Diese interdisziplinäre Herangehensweise vertieft die Reichweite der Forschung und trägt zu einem differenzierten Verständnis der Rolle vermögender Akteure in der Energiewende bei.

    Das deutsch-mexikanische Forschungsprojekt läuft noch bis 2029. Die Forschenden erhoffen sich nach Abschluss Antworten auf die Frage, ob Personen mit großem Kapitalvermögen eine fördernde oder bremsende Rolle im Prozess der Energiewende spielen.


    Contact for scientific information:

    Theres Rolle, Wissenschaftskommunikation, Otto Suhr Institut für Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin, Tel.; 030/83867977, E-Mail: theres.rolle@fu-berlin.de


    More information:

    http://www.volkswagenstiftung.de/de/news/pressemitteilung/wie-beeinflusst-reicht...


    Images

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Energy, Environment / ecology, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research projects, Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).