idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Unter dem Thema: "Qualität von Bildung - Modernisierungsprozesse im Bildungswesen" veranstaltet das
Institut für Hochschulforschung Wittenberg (HoF) gemeinsam mit dem Zentrum für Schulforschung und Fragen
der Lehrerbildung der Universität Halle am 18. und 19. Februar 1999 in Wittenberg eine wissenschaftliche Fachtagung.
Tagungsort ist die Universitätsstiftung Leucorea Lutherstadt Wittenberg, Collegienstraße 62) in deren Räumen
auch das Institut "HoF" seinen Sitz hat. Die Eröffnung findet am 18. Februar, 11.30 Uhr, statt.
Unter anderem stehen Podiumsdiskussionen und ein Bildungspolitisches Forum auf dem Programm.
Bildung gilt als die Ressource gesellschaftlichen Fortschritts und individueller Selbstverwirklichung; auf ihre Pflege
und Entwicklung kann ein rohstoffarmes Land wie Deutschland nicht verzichten. Im Zuge der Modernisierung
haben neue gesellschaftliche Bedarfs- und Problemlagen zu einer Expansion und Funktionsdifferenzierung des
Bildungssektors geführt. Doch mit dem strukturellen Wachstum sind auch zunehmend Relevanz- und
Effizienzprobleme verbunden - das System steht vor der Notwendigkeit, sich konzeptionell und organisatorisch
zu reformieren. Zum Interesse am Thema "Qualität" ist ein öffentlicher Legitimationsdruck getreten; Rechenschaft
über den Einsatz knapper werdender öffentlicher Mittel wird gefordert.
Seitdem die öffentlichen Haushalte erschöpft sind und die Kostenentwicklung Sorgen bereitet, sind Effizienz und
Qualität gefragte Stichwörter der Reformdiskussion. Internationale Schulleistungsvergleiche wie z. B. die
TIMMS-Studie, hohe Abbrecherquoten und lange Studienzeiten an den Hochschulen, zunehmende Klagen der
Wirtschaft über unzureichend qualifiziertes Personal, aber auch über ein nachlassendes Schulaustrittsniveau, und
nicht zuletzt Mängel und Leistungsdefizite im sozialen Sicherungssystem stimulieren die Qualitätsdebatte.
Diese Situation hat das Institut für Hochschulforschung Wittenberg und das Zentrum für Schulforschung und
Fragen der Lehrerbildung veranlaßt, eine Fachtagung auszurichten. Die Idee des Projekts besteht darin, die in
den einzelnen Segmenten des Bildungswesens (hier Schule, Hochschule, Bildungseinrichtungen der Wirtschaft
und Einrichtungen der Jugendhilfe) bisher jeweils getrennt voneinander verlaufenden Diskussionen über die
Qualität von Bildungsprozessen zu bündeln und zwischen ihnen Kommunikation zu ermöglichen. Dazu wurden
Experten aus den genannten Bereichen eingeladen, die sich theoretisch und praktisch über den in ihren jeweiligen
Bereichen angewandten Qualitätsbegriff verständigen und in einen Austausch über die Kriterien, Indikatoren und
Verfahren der Qualitätssicherung eintreten.
Wie entwickelt und bewertet man Qualität im Bildungssektor, wie finden unterschiedliche Interessen und
Bedürfnisse dabei eine Würdigung, welcher (neuer) Kommunikationsformen und -kanäle bedarf es für den hier
notwendigen gesellschaftlichen Diskurs? Vor allem die Debatte um den Übergang von der Input- zur Prozeß-
und Outputkontrolle hat für den Bildungssektor weitreichende Konsequenzen. Was ist überhaupt "Output" von
Bildungseinrichtungen, was hat es z.B. mit Kosten-Nutzen-Rechnungen von Wirtschaftsunternehmen gemeinsam,
und was trennt es angesichts der sozialen Verpflichtung und langfristigen Kulturbedeutung dieser Einrichtungen
umgekehrt von solchen Maßstäben? Welche Übereinstimmungen gibt es z. B. zwischen Evaluationsverfahren im
Wissenschafts- bzw. Bildungssystem und Qualitätsmanagementsystemen der Wirtschaft? Dies alles sind Fragen,
die mit der Tagung aufgegriffen und über enge Bereichsgrenzen hinweg erörtert und gemeinsam weiterentwickelt
werden sollen.
Ute Olbertz
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz
e-mail: olbertz@paedagogik.uni-halle.de
oder institut@hof.uni-halle.de
Institut für Hochschulforschung Wittenberg
Collegienstraße 62
06886 Wittenberg
Tel: +49-3491-466 254
Fax: +49-3491-466 255
Criteria of this press release:
Social studies, Teaching / education, interdisciplinary
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Science policy, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).