Wie können sich Arzt, Therapeut und Patient besser verständigen? / Symposium "Kommunikations-Störung und Beziehung" des Universitätsklinikums Heidelberg am 20. Mai 2006
Plötzlich versagt die Stimme und kommt nicht wieder, der "Kloß im Hals" wird immer größer - diese und andere Stimm- und Sprachstörungen haben oft sowohl körperliche als auch psychische Ursachen. Eine funktionierende Verständigung, das Gespräch sowohl zwischen Patient und Arzt oder Therapeut als auch zwischen den verschiedenen Behandelnden ist essentiell, um die Ursachen erkennen und die Erkrankung optimal behandeln zu können.
Das Symposium "Kommunikations-Störung und Beziehung" der Abteilung für Stimm- und Sprachstörungen sowie Pädaudiologie und Schule für Logopädie an der Hals-Nasen-Ohren-Universitätsklinik Heidelberg am Samstag, den 20. Mai 2006 zeigt, wie auch im Zeitalter von Hightech-Medizin, Fallpauschalen und aufwändiger Bürokratie das Gespräch in den Mittelpunkt der Heilkunst gerückt werden kann.
Zu den Vortragsthemen gehören z.B. "Beratungskompetenz im Vorfeld der Legasthenie", "Wie hört und spricht der Körper", und "Hören als grundlegende Dimension der menschlichen Existenz".
Die Tagung richtet sich in erster Linie an Experten. Aber auch die interessierte Öffentlichkeit, für die die Teilnahme an der Veranstaltung kostenlos ist, ist herzlich eingeladen.
"Früher hat das Arzt-Patienten-Gespräch bis zu 90 Prozent der Therapiezeit ausgemacht, heute ist dafür oft keine Zeit mehr", sagt Michael Wolfart, der seit 20 Jahren als Psychologe an der Abteilung arbeitet und mit dem Symposium seine Tätigkeit am Klinikum beendet. "Aber nur im Gespräch kann der Behandelnde die wesentlichen Informationen durch den Patienten erhalten und die Therapie sinnvoll gestalten." So müsse z.B. ein Patient mit Stimmstörungen, der von rein körperlichen Ursachen ausgehe, sehr behutsam an eine mögliche psychotherapeutische Behandlung herangeführt werden. "Ohne einfühlsame Kommunikation ist dies nicht möglich. Der Patient fühlt sich sonst in eine falsche Schublade gesteckt", erklärt Michael Wolfart.
Wichtig sei deshalb, dass Ärzte, Psychologen, Logopäden und Audiologen Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit wieder verstärkt üben und vor allem auch in der Ausbildung lernen. So sind Kommunikationskurse fester Bestandteil des Heidelberger Medizincurriculums HEICUMED und der Ausbildung an der Schule für Logopädie. "Am Universitätsklinikum haben wir außerdem den Vorteil, dass Experten verschiedener Fachrichtungen über Abteilungsgrenzen hinweg auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten eingehen können."
Aber auch der Patient kann lernen, den eigenen Körper besser zu verstehen: Warum bleibt mir bei Ärger mit dem Chef die Stimme weg? Wann drückt der Kloß im Hals besonders stark? Diese Erkenntnisse sind sowohl für den Behandelten als auch die Behandelnden entscheidend.
"Kommunikations-Störung und Beziehung"
Wissenschaftliches Symposium am 20. Mai 2006 von 11 Uhr bis 16.15 Uhr im Foyer der Abteilung für Stimm- und Sprachstörungen, Kopfklinik Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 400.
Programm und weitere Informationen im Internet:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/pressestelle/pdf/FL_KommunikationHNO_03.06_S.pdf
oder im Veranstaltungskalender des Universitätsklinikums:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/veranstaltungen
Kontakt:
Dipl. Psych. Michael Wolfart
Tel.: 06151 / 9678367
Fax: 06151 / 9613616
E-Mail: michael.wolfart@med.uni-heidelberg.de
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de
Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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