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19.03.2008 11:54

Berufsbild der "Klinischen Kodierer" in Greifswald etabliert

Constanze Steinke Steinke + Hauptmann, PR- und Medienagentur GmbH
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Ärzte von zeitaufwändigen Abrechnungsformalitäten befreit

    Das Uniklinikum Greifswald gehörte vor fünf Jahren zu den ersten großen Einrichtungen, in der für alle 21 Kliniken die Abrechnung über "Klinische Kodierer" eingeführt wurde. "Inzwischen hat sich das System und das neue Berufsbild des Kodierers im Alltag bestens bewährt", betonte Dr. Christoph Bobrowski, Leiter der Stabsstelle Medizincontrolling am Uniklinikum. Ein Team aus zehn Kodierern ist am Uniklinikum Greifswald für die sachgerechte Kostendokumentation verantwortlich. Die Stationsärzte sparen dadurch etwa fünf Prozent ihrer Arbeitszeit ein, die den Patienten zugute kommt. Durch eine effiziente und sachgerechte Kodierung kann die Erlössituation eines Krankenhauses nachhaltig verbessert werden.

    In der Regel kommen fachlich versierte Kodierer aus dem Krankenhausbetrieb und durchlaufen eine spezielle Weiterbildung. Sie sind für die Überprüfung der kompletten Patientenakten bezüglich der Vollständigkeit zuständig. Ihre Hauptaufgabe liegt darin, die richtigen Behandlungsschlüssel, die so genannten Codes für die einzelnen Diagnosen und Therapien zu ermitteln und zuzuweisen. Die gesamte Abrechnung erfolgt auf der Basis von Diagnose bezogenen Fallgruppen (DRG/Diagnosis Related Groups). Insgesamt gibt es gegenwärtig einen Katalog mit 1.137 DRG-Gruppen und eine Vielzahl an Kodierrichtlinien und Abrechnungsvorschriften. Hinzu kommt, dass bei Mehrfacherkrankung die Kodierung nicht einfach vorzunehmen ist. Zu den Aufgaben der Kodierer gehören auch die Reaktion auf Abrechnungsprüfungen der Krankenkassen in strittigen Kostenfragen, der Kontakt zum Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen (MDK) sowie die Unterstützung der Ärzte bei Widersprüchen zu Einzelentscheidungen. Die Klinischen Kodierer nutzen für ihre Arbeit das Krankenhausinformationssystem (KIS), das einen Zugriff auf die papierlose elektrische Patientendokumentation ermöglicht. Die Kodierer stehen vor Ort in den Kliniken jeder Zeit als Ansprechpartner für die Mediziner zur Verfügung.

    "Das bundesweite pauschalierte Entgeltsystem wird in all seinen Verästelungen nur noch von Verwaltungsexperten durchschaut", unterstrich Bobrowski. Deshalb habe sich der Schritt, die Ärzte von dem oftmals komplizierten Abrechnungsaufwand zu entlasten, ausgezahlt. Das spezifische Berufsfeld der Kodierer im Bereich des Medizincontrollings werde sich jedoch weiterentwickeln. "Die Auswertung der Routinedaten, die wichtige Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der einzelnen Abteilungen zulassen, soll künftig stärker in das Qualitätsmanagement und die Optimierung der klinischen Ablauforganisation einbezogen werden", kündigte Dr. Christoph Bobrowski an.



    Universitätsklinikum Greifswald
    Leiter Stabsstelle Medizincontrolling
    Dr. Christoph Bobrowski, M.Sc.
    Fleischmannstraße 8, 17475 Greifswald
    T +49 3834 86-51 95
    E christoph.bobrowski@uni-greifswald.de
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de


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    Auf Internetportalen wie vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (www.dimdi.de) können Krankheitscodes entschlüsselt werden.
    Auf Internetportalen wie vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (www. ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Auf Internetportalen wie vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (www.dimdi.de) können Krankheitscodes entschlüsselt werden.


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