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05.08.2008 15:20

Musiktherapie und Demenz

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Das neue Praxis-Forschungsprojekt "Klangbrücken" sucht an Demenz erkrankte Teilnehmerinnen und Teilnehmer

    Mit dem neuen Forschungsprojekt "Klangbrücken" möchte das Klinikum der J.W. Goethe-Universität (Stiftungsprofessur Gerontopsychiatrie) in Kooperation mit der Fachhochschule Frankfurt am Main (Masterstudiengang Musiktherapie) und der Alzheimer Gesellschaft Frankfurt e.V. zu Hause lebenden Demenzerkrankten eine im weitesten Sinne psychotherapeutisch ausgerichtete Musiktherapie anbieten.

    Die Teilnehmer erhalten ein Jahr lang einmal wöchentlich kostenlose Musiktherapie-Einzelstunden zu Hause. Das Projekt wird von einer begleitenden Untersuchung ergänzt. Ziel dieser Begleitstudie ist es, die bereits erwiesene Eignung der Musiktherapie für Menschen mit Demenz zu beobachten. Das Projekt, das auch die versorgenden Angehörigen einbezieht, wird von der BHF-Bank-Stiftung gefördert.

    Demenz ist eine unheilbare Erkrankung, die stets fortschreitend verläuft. Während die kognitiven Funktionen nach und nach erlöschen, bleibt die Bereitschaft, über Empfindungen und Sinneswahrnehmungen zu reagieren, noch lange erhalten. Musiktherapie kann hier ein emotionales Unterstützungs-angebot darstellen, das dem Patienten Verbindungen zu sich selbst und zur sozialen Umwelt ermöglicht.

    Musiktherapie dient der Förderung nonverbaler Möglichkeiten des Ausdrucks und der Kommunikation sowie der Beziehungsaufnahme. Sie unterstützt die Selbstwahrnehmung unter Einbeziehung biographischer Momente. Sie bietet Anstöße zur Sensibilisierung der Wahrnehmung und zur aktiven Teilhabe am kulturellen Leben. Von dem Musiktherapieangebot sollen vor allem Demenz-kranke profitieren, die aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung oder ihrer eingeschränkten Mobilität von bestehenden Angeboten (z.B. im Rahmen von Tagesstätten, Praxen etc.) nicht erreicht werden.

    Das Projekt enthält zwei Komponenten: Es verbindet Hausbesuche zur Einzelmusiktherapie und eine Angehörigengruppe mit musiktherapeutischen Mitteln zum Kommunikationstraining. Das mehrperspektivische Angebot wird gründlich dokumentiert und ausgewertet. Durch die unterschiedlichen Perspektiven und Situationen (Musiktherapie im häuslichen Umfeld, Gespräche und musikalische Aktivitäten mit Angehörigen, individuell und in der Gruppe) soll sich ein differenziertes Bild von der Wirkung der Musiktherapie ergeben und bewerten lassen.

    Am Forschungsprojekt teilnehmen können Menschen mit diagnostizierter Demenz im mittleren und späten Stadium, die zu Hause wohnen und von ihren Angehörigen versorgt werden (Anmeldung ab sofort: Tel. 06071 - 74 98 79 oder 069 - 63 01 - 51 96).

    Für die pflegenden Angehörigen finden einmal monatlich Gruppentreffen in der Fachhochschule Frankfurt, Nibelungenplatz, statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

    Frankfurt am Main, 05. August 2008

    Für weitere Informationen:

    Prof. Johannes Pantel
    Stiftungsprofessur Gerontopsychiatrie
    Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/Main
    Fon (0 69) 63 01 - 70 94
    Fax (0 69) 63 01 - 51 89
    E-Mail johannes.pantel@kgu.de
    Internet www.johannes-pantel.de

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/Main
    Fon (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet www.kgu.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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