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15.01.2001 18:08

Greifswald umkreist Greifswald: Kleinplanet 10114 erhält Namen der Uni- und Hansestadt

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Mit einer Ehrung der besonderen Art wurden kürzlich Stadt und Universität beglückt: am 9. Januar 2001 erhielt Kleinplanet Nr.10114 durch die zuständige Kommission der Internationalen Astronomischen Union offiziell den Namen »Greifswald«. Nicht zuletzt wird mit dieser Namensgebung auch die Öffentlichkeitsarbeit des »Greifswalder Sternwarte e.V.« gewürdigt.

    Der Vorschlag zur Benennung geht auf den Entdecker dieses Himmelskörpers, Dr. Lutz Schmadel vom Astronomischen Recheninstitut Heidelberg, zurück. Gemeinsam mit Dr. Freimut Börngen entdeckte Lutz Schmadel den Planetoiden am 2. September 1992 mit dem 2-Meter-Teleskop in Tautenburg bei Jena.

    »Planetoiden«, so erklärt das der Mitgründer des Greifswalder Sternwarte-Vereins, der Physiker Priv.-Doz. Dr. Holger Kersten, »sind Kleinkörper, die sich seit der Entstehung unseres Planetensystems kaum verändert haben und sich hauptsächlich auf Bahnen zwischen Mars und Jupiter bzw. außerhalb des Pluto um die Sonne bewegen. Die größten dieser Kleinpaneten, bereits Anfang des 19.Jahrhunderts entdeckt, haben Durchmesser bis zu 1000 Kilometer. Inzwischen sind bereits 21000 solcher Objekte gefunden. Wird ein Kleinplanet entdeckt, bekommt er zunächst eine Nummer - in diesem Fall war es die Bezeichnung 1992RZ (10114). Erst wenn der Himmelskörper bei einer weiteren Opposition zweifelsfrei wieder aufgefunden und seine Bahn exakt bestimmt werden kann, erhält der Entdecker das Recht zur Namensgebung. Deshalb liegen zwischen Entdeckung und Benennung oft mehrere Jahre.«

    Der Kleinplanet (10114) Greifswald hat einen Durchmesser von etwa zwölf Kilometern. In einer Entfernung von fast 450 Millionen Kilometern umrundet er die Sonne auf einer nahezu kreisförmigen Bahn. Für einen Umlauf benötigt »Greifswald« knapp 5 Jahre. Zuletzt wurde der Himmelskörper von Astronomen am 24. Juni 2000 beobachtet. In diesem Jahr kommt er Mitte Juli in Opposition zur Sonne. »Wegen der großen Entfernung und des relativ kleinen Durchmessers wird es aber selbst mit dem Fernrohr der Greifswalder Sternwarte schwierig sein, den Planetoiden Greifswald zu sehen, sagt Holger Kersten: »Aber wir werden es natürlich versuchen!«

    Wer mehr über Greifswald wissen möchte, fragt am besten
    Priv.-Doz. Dr. Horsten Kersten, Institut für Physik der Universität Greifswald, Domstr.10a, 17487 Greifswald, Tel. 03834-86-4752, Fax 03834-86-4701, e-mail: kersten@physik.uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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