idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.07.2009 13:09

Otto-Hahn-Preis für Göttinger Physiker Stefan Hell

Dr. Marcus Neitzert Pressestelle
Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG)

    Forscher wird für ultrascharfes Lichtmikroskop ausgezeichnet

    Der Göttinger Physiker Stefan Hell (46), Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, erhält den mit 50.000 Euro dotierten Otto-Hahn-Preis für die Entwicklung der "STED-Mikroskopie". Dieses Verfahren überwindet die Auflösungsgrenze der klassischen Lichtmikroskopie und macht winzigste Strukturen im Inneren lebender Zellen sichtbar. Der alle zwei Jahre verliehene Otto-Hahn-Preis, der gemeinsam getragen wird von der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Stadt Frankfurt, ist einer der höchst dotierten Wissenschaftspreise hierzulande.

    Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde allgemein angenommen, dass Lichtmikroskope, die fokussiertes Licht verwenden, keine Details auflösen können, welche deutlich kleiner sind als 200 Nanometer (Milliardstel Meter). Stefan Hell gelang es erstmalig, diese "Abbe'sche Beugungsgrenze" fundamental zu überwinden: Die von ihm entwickelte STED-Mikroskopie erreicht mittlerweile eine Auflösung von etwa 10 bis 20 Nanometern - wobei sich das Auflösungsvermögen prinzipiell bis auf molekulare Abmessungen verfeinern lässt. Die STED-Mikroskopie verwendet dafür gebündeltes Laserlicht und wird in der Regel auf Proben angewandt, die mit fluoreszierenden Farbstoffen markiert sind.

    Dieses Verfahren hat insbesondere im Bereich der Zellforschung neue Untersuchungsmöglichkeiten aufgetan, da es Abbildungen ungekannter Detailschärfe vom Inneren von Zellen liefert: Mit der STED-Mikroskopie und verwandten Ansätzen kann beispielsweise verfolgt werden, wie sich Eiweißmoleküle (Proteine) innerhalb einer Zelle verteilen.

    Stefan Hell wurde für die Überwindung der Beugungsgrenze im Lichtmikroskop schon mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er im Jahre 2006 den Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation ("Deutscher Zukunftspreis").

    Der Otto-Hahn-Preis 2009 wird im November in der Frankfurter Paulskirche überreicht.


    Weitere Informationen:

    http://www.dpg-physik.de/dpg/preise/preistraeger_oh.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).