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06.01.2010 09:41

Vom Teller gehüpft: Auf dem Weg zum Doppeldiplom kämpft HHL-Student mit koreanischen Delikatessen

MBA Volker Stößel Marketing und Public Relations
Handelshochschule Leipzig

    Mit Enthusiasmus studiert Tobias Zimmer seit September 2009 an der School of Public Policy and Management des Korea Development Institute (KDI) im südkoreanischen Seoul und macht sich nun bereit für das zweite Semester seines Auslandstudiums. Bis Mai arbeitet der 24-jährige Student der Handelshochschule Leipzig (HHL) nicht nur an seinem akademischen Doppelabschluss sondern auch an seinem Talent, in einem Restaurant pantomimisch ausdrucksstark Hühnchen zu bestellen.

    Lebender Oktopus zum Selberbraten: Im Ausland kulturelles Neuland erleben

    Eines seiner ungewöhnlichsten Erlebnisse hatte der aus Osnabrück stammende Tobias Zimmer bereits am zweiten Tag nach seiner Ankunft in Seoul: "Gemeinsam mit dem schwedischen Austauschstudenten Rik wollte ich in einem typischen kleinen südkoreanischen Lokal etwas essen. Da dort nur koreanische gesprochen wurde, versuchten wir per Handzeichen zu erklären, dass wir nach Möglichkeit Hühnerfleisch essen wollten - allerdings auf keinen Fall Fisch oder Meerestiere", erzählt der Deutsche. Die beiden Austauschstudenten waren in ihrer pantomimischen Darstellung sehr ambitioniert: "Rik machte ein Huhn nach und ich versuchte mit den Händen einen Fisch zu zeichnen und schüttelte dabei meinen Kopf. Die koreanische Kellnerin brachte uns dann eine Platte mit einem lebendigen Oktopus darauf, der noch versuchte wegzulaufen", erzählt Zimmer weiter. Vor den verblüfften Augen der Studenten wurde der Oktopus auf einem integrierten Herd in die Mitte des Tisches gebraten. "Nebenbei zerschnitt die Kellnerin das Tier in kleine Stücke, die sich aber auch noch nach einer halben Stunde braten bewegten", fährt der Deutsche fort. "Nach dem ersten Schock hatte ich wirklich das Gefühl, in einer anderen Kultur angekommen zu sein und so aßen Rik und ich das erste Mal in unserem Leben eine koreanische Spezialität. Einige Wochen später übersetzte mir ein koreanischer Kommilitone das Schild, das vor dem Restaurant hing: "Köstlicher Oktopus auf verschiedene Art zubereitet", schließt der Student schmunzelnd ab.

    Internationale Universitätspartnerschaften der HHL machen Doppeldiplom möglich

    Da ich nach meinem Studium an der Philipps-Universität Marburg bereits ein Semester in den USA studiert hatte, hatte ich mir für den Auslandsaufenthalt an der HHL fest vorgenommen, eine asiatische Kultur kennen zu lernen", erklärt Tobias Zimmer seinen Wunsch, in Südkorea zu studieren. "Die KDI School of Public Policy and Management überzeugte mich hierbei vor allem durch ihre sehr guten Professoren. Der Großteil von ihnen hat an den besten Universitäten der Welt studiert, promoviert und gelehrt und viele von ihnen besetzten dazu noch bedeutende Positionen in der Wirtschaft", ergänzt er. Ein weiterer Grund, sich für die südkoreanische Business School zu bewerben, war für Tobias Zimmer die Möglichkeit, sein Studium mit einer Doppelgraduierung zu beenden: "Ich werde in Seoul insgesamt zwei Semester studieren und anschließend meine Abschlussarbeit in Deutschland schreiben. So erhalte ich neben dem deutschen Diplomkaufmann der HHL einen internationalen Abschluss, den Master of Business Administration (MBA)."

    37 Jahre als studentisches Durchschnittsalter an der KDI School keine Seltenheit

    Untergebracht ist Tobias Zimmer in einem Studentenwohnheim der KDI School. Hier teilt er sich ein 15 Quadratmeter großes Zimmer mit dem 45-jährigen Yong Lee. "Dieser Alterunterschied ist an der KDI School keine Seltenheit, da ausschließlich Graduate-Programme angeboten werden. Somit haben meine Kommilitonen mindesten fünf Jahre Arbeitserfahrung und das Durchschnittsalter der Studenten beträgt etwa 37 Jahre", erklärt Zimmer. Akademisch betritt der HHL-Student in Seoul ebenfalls Neuland. "Im Rahmen des MBA-Programms muss etwa die Hälfte meiner Kurse betriebswirtschaftlich orientiert sein - die andere Hälfte darf ich frei wählen. Daher bin ich froh, auch Seminare zu besuchen, die mich über den Tellerrand hinausschauen lassen", erklärt er. Zu Zimmers Kursen gehört auch die Vorlesung "Leaderhip & Ethics", in der der Führungsstil, ausgewählte Reden und vermittelte Werte von politischen Führungspersönlichkeiten wie Franklin Roosevelt, Chung-Hee Park, Dae-Jung Kim, Nelson Mandela und Barack Obama analysiert und mit denen von Wirtschaftspersönlichkeiten verglichen werden. "Ich bin der Überzeugung, dass Wirtschaft und Politik zwar viele Unterscheide aufweisen, jedoch auch eine Menge voneinander lernen können. Ich freue mich darauf, diesen Kurs als erste Analyse zu nutzen", erzählt Zimmer. Weiter sagt er: "Außerdem ist es für mich als Europäer interessant zu erfahren, wie die asiatische Kultur über westliche Führungspersönlichkeiten denkt und wie sich diese von denen des fernen Ostens unterscheiden."

    Zwischenbilanz nach drei Monaten an der KDI School in Seoul

    Obwohl noch fünf weitere Monate vor ihm liegen, zieht Tobias Zimmer bereits ein erstes Resümee über seinen Auslandsaufenthalt. "Seoul ist eine Stadt voller Gegensätze. Zum einen ist sie sehr modern und vereint sie die bedeutendsten Firmen von ganz Korea wie z.B. Samsung und LG. Zum anderen findet man außerhalb des Zentrums Wohngegenden, in denen Menschen auf kleinstem Raum in heruntergekommenen Hochhäusern oder kleinen Hütten leben", erzählt er. "Auch das Preisniveau ist hier viel niedriger als in Deutschland. Besonders fällt es bei Taxifahrten, Alkohol und Essen auf. Man zahlt z.B. für das Essen im Lokal durchschnittlich 5.000 Won, etwa drei Euro, pro Person und für einen 3-Liter-Krug koreanisches Bier 10.000 Won, etwa 5,50 Euro", ergänzt der Student.
    Aus akademischer Sicht hat sich die Zeit an der KDI School für Tobias Zimmer schon jetzt gelohnt: "Ich profitiere nicht nur aus den Inhalten der Vorlesungen, sondern habe auch das Gefühl, dass vor allem die Ansichten meiner Mitstudenten und die Diskussionen mit ihnen über diverse weltpolitische Themen und kulturelle Unterschiede einen großen Mehrwert für mich schaffen." Weiter erklärt Zimmer: "In diesem Zusammenhang sehe ich es als besonders wertvoll an, dass meine koreanische Universität mit mehr als 25 Prozent einen hohen Anteil an internationalen Studierenden hat. Ich freue mich, dass ich auf einem sehr hohen akademischen Niveau studieren darf und das alles in einer Umgebung eines asiatischen Landes mit einer interessanten, herzlichen und offenen Kultur. Großartig!"

    Die KDI School of Public Policy and Management

    Die KDI School of Public Policy and Management wurde 1997 gegründet und zählt heute zu den führenden Hochschulen Südkoreas. Wie die HHL bietet sie ihren ca. 300 Studierenden nur Master- und PhD-Programme auf höchstem akademischen Niveau an. Die Professoren der KDI haben fast ausnahmslos an US-Eliteuniversitäten promoviert und die Absolventen bekleiden hochrangige Ämter in Südkoreas Wirtschaft und Politik.
    Weitere Informationen: http://www.kdischool.ac.kr/

    Handelshochschule Leipzig (HHL)

    Die Handelshochschule Leipzig (HHL) ist Deutschlands älteste betriebswirtschaftliche Hochschule und zählt heute zu den führenden Business Schools. Innerhalb der Ausbildung von leistungsfähigen und verantwortungsbewussten Führungspersönlichkeiten spielt neben der Internationalität die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis eine herausragende Rolle. Weitere Informationen: www.hhl.de

    Internationale Austauschprogramme an der Handelshochschule Leipzig (HHL)

    Weltweit unterhält die Handelshochschule Leipzig (HHL) partnerschaftliche Beziehungen zu mehr als 100 Wirtschaftshochschulen. Im Rahmen dieses Netzwerkes verbringen jedes Jahr rund 80 HHL-Studenten ein Semester an einer der ausländischen Partneruniversitäten. Im Gegenzug begrüßt die Leipziger Wirtschaftshochschule jährlich 80 internationale Studenten auf ihrem Campus. Um den interkulturellen Studentenaustausch noch nachdrücklicher zu fördern, entsendet die HHL jeweils nur maximal zwei Studenten zur selben Zeit an eine internationale Partnerhochschule. Bei der Auswahl von neuen Partnerunis wird die Akkreditierung, wissenschaftliche Reputation der Hochschule, Attraktivität des Studienstandortes sowie Sicherheit der Studenten im Zielland berücksichtigt. Vereinfacht wird die Mobilität der Studenten durch die Anpassung des akademischen Kalenders der HHL entsprechend internationaler Gepflogenheiten. Darüber hinaus hat die HHL anstelle der üblichen Semester- eine Quarter-Struktur eingeführt und ermöglicht somit eine bessere Planung des Auslandsstudiums. Weitere Informationen: www.hhl.de/international


    Weitere Informationen:

    http://www.hhl.de/international
    http://www.kdischool.ac.kr/
    http://www.hhl.de


    Bilder

    Tobias Zimmer (24) von der Handelshochschule Leipzig (HHL) während seines Auslandsstudiums in Südkorea / Quelle: privat
    Tobias Zimmer (24) von der Handelshochschule Leipzig (HHL) während seines Auslandsstudiums in Südkor ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Kooperationen, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Tobias Zimmer (24) von der Handelshochschule Leipzig (HHL) während seines Auslandsstudiums in Südkorea / Quelle: privat


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