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14.10.2010 15:03

Grüne Softwaretechnik - Forschungsprojekt am Umwelt-Campus Birkenfeld

Lisa Ziemer Referat für Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Trier

    „Welche Webseiten werden mit erneuerbaren Energien betrieben? Wie kann man den Stromverbrauch von Office-Anwendungen senken? Hat Software überhaupt einen Strom- und Ressourcenverbrauch?“ Diesen und weiteren Fragen geht das Forschungsprojekt „Green Software Engineering“ am Umwelt-Campus Birkenfeld auf den Grund. Das Projektteam um Prof. Dr. Stefan Naumann untersucht die Auswirkungen von Softwareprodukten, wie beispielsweise Web-Browsern, Internetanwendungen oder Bürosoftware auf die Umwelt.

    In Zeiten des fortschreitenden Klimawandels ist es selbstverständlich geworden, dass bei Kühlschränken, Waschmaschinen, Spülmaschinen, Autos und Autoreifen Angaben über den durch die Benutzung zu erwartenden Energieverbrauch oder den Kohlendioxidausstoß gemacht werden. Das bezeugen die EU-Energielabels, die Auskunft über die Energieeffizienzklassen von Haushaltsgeräten und Leuchtmitteln geben. In der IT-Branche wurden entsprechende Gütesiegel für IT-Geräte, wie der ENERGY STAR, erst im Zuge der Green IT-Debatte der letzten Jahre salonfähig. Bisher wurde aber vor allem die Hardware betrachtet. Hier stellt sich jedoch die Frage, ob die durch die Informationstechnologie verursachten Verbräuche an natürlichen Ressourcen und Energie ursächlich der Elektronik und somit der Hardware zuzurechnen sind, oder ob sie nicht vielmehr der Software zugerechnet werden müssen, die mit ihren Funktionen und Diensten die Hardware benutzbar macht.

    „Bei der Entwicklung materieller Produkte wie Kühlschränke oder Fahrzeuge hat die Betrachtung ihrer Umweltwirkungen von der Herstellung über die Anwendung bis hin zur Entsorgung längst Einzug gehalten. Bei Softwareprodukten hingegen bleiben Umweltwirkungen bisher weitgehend unberücksichtigt“ stellt Prof. Naumann fest. Ein wesentliches Ziel des Projektes liegt daher darin, die Prinzipien eines ökologischen Produktentwurfs auch auf die Entwicklung und Nutzung von Software zu übertragen. Als Vorarbeit messen hierzu Studierende der Angewandten Informatik den Stromverbrauch von Web-Browsern bei der Darstellung unterschiedlicher Webseiten.

    Für Softwareentwickler, Administratoren und Endanwender sollen im Rahmen des Projekts Hilfsmittel, Leitfäden und Handlungsempfehlungen bereitgestellt werden. Diese Werkzeuge sollen zum einen die unmittelbaren Umweltwirkungen (z. B. Energieverbrauch) berücksichtigen, die sich durch den Betrieb eines Softwareproduktes ergeben. Mit ihnen sollen aber auch die zu erwartenden mittelbaren Auswirkungen eines neuen Softwareproduktes auf Umwelt, Gesellschaft, Arbeitswelt und Wirtschaft abgeschätzt werden können. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderkennzeichen 17N1209) über einen Zeitraum von drei Jahren mit knapp 260.000 Euro gefördert. Erste Projektergebnisse sind auf der Homepage http://www.green-software-engineering.de zu finden.

    Für Rückfragen stehen Ihnen Dipl.-Inform. (FH) Markus Dick, M.A. unter (06782) 17-1955 / m.dick@umwelt-campus.de und Prof. Dr. Stefan Naumann (06782) 17-1217 / s.naumann@umwelt-campus.de, zur Verfügung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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