Am 17. September hat der Präsident der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ), Prof. Dr. Hans-Peter Zenner, die Jahresversammlung in Dresden mit einer Forderung nach „Wissenschaft light" an den Schulen, einem „emotionalen Zugang" zur Wissenschaft und „Ästhetik statt Abstraktion" eröffnet. Wissenschaft light meint, dass die vermeintlich hohen Anforderungen im Bereich der Naturwissenschaften in Schulen gesenkt werden sollen, um so die Lust der Schüler an diesen Fächern weiter aufrecht zu erhalten. Prof. Dr. Dietrich H. Nies hat im Namen des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultätentags (MNFT) den Forderungen in einem offenen Brief an Prof. Zenner widersprochen.
Laut Prof. Zenner soll die in den geisteswissenschaftlichen Fächern bereits praktizierte Vermittlung von allgemeinen Kompetenzen auch auf die naturwissenschaftlichen Fächer übertragen werden. „Das Verstehen“, so Zenner, „genügt auch in den Naturwissenschaften für eine Allgemeinbildung." Der MNFT stimmt Prof. Zenner insofern zu, dass die mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung an den Schulen verbessert werden könnte, widerspricht allerdings vehement, wenn „Wissenschaft light" die bisherige fundierte mathematisch-naturwissenschaftliche Ausbildung bis zum Abitur ersetzen soll. In seinem offenen Brief verwies Prof. Nies auf die erheblichen Probleme, die bisher durch Kürzungen an den Schulen zu Tage getreten sind. So sei bereits eine bedrohliche Entwicklung wahrnehmbar: „Der Fachanteil in der Ausbildung der Gymnasiallehrer wird ständig weiter zu Gunsten erziehungswissenschaftlicher Anteile herabgemindert. Die frisch gebackenen Lehrerinnen und Lehrer verstehen also immer weniger von dem Gebiet, das sie lehren sollen.“, so Nies. Weiterhin wurde der Lehrplan an den Gymnasien immer mehr gekürzt und die Ansprüche gesenkt. Laut Nies sind aus diesem Grund die Naturwissenschaften an den Gymnasien bereits „light“. Und genau dies sei das eigentliche Problem.
Der MNFT fordert daher die GDNÄ zur Zusammenarbeit auf. Gemeinsam sollte man für das Ziel eintreten, „dass der lang anhaltende Trend zur ‚Naturwissenschaft light’ gestoppt wird“, betont Nies in seinem Schreiben. Ziel sollte es sein, die Ausbildung an den Schulen so auszurichten, dass ein vernünftig qualifizierter Nachwuchs für die Hochschulen erzeugt sowie gleichzeitig den Abitur-Jahrgängen das grundlegende Verständnis unserer Welt im aufgeklärten Sinne ermöglicht wird.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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