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24.11.2001 17:56

Schwellungen auf den Zahn gefühlt: Tagungsbestpreis für besten parodontologischen Vortrag

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Den Tagungsbestpreis auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie erhielt im September in Lübeck der Vortrag von OA Dr. Michael Rosin.

    Den Entzündungszustand des Zahnfleisches (Gingiva) beurteilen Zahnmediziner visuell mit Hilfe sogenannter Indices, indem sie den Schweregraden der Entzündung einen Zahlencodes zuordnen. Dieses Verfahren, wegen seiner fehlenden Objektivität und mangelnden Reproduzierbarkeit immer wieder kritisiert, ist seit Jahrzehnten gebräuchlich. Alternative Verfahren - die zum Teil aufwendige biochemische Analytik bemühen - konnten sich in der täglichen Praxis und der zahnmedizinischen Forschung bislang nicht durchsetzen.

    Prof. Dr. Thomas Kocher und Dr. Michael Rosin aus der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Kinderzahnheilkunde (Direktor: Prof. Dr. Georg Meyer) haben jetzt ein neues, sehr präzises Verfahren entwickelt und dabei auf Geräte und Können der Kollegen der Poliklinik für Prothetische Zahnheilkunde (ZA Christian Gärtner und Prof. Bernd Kordaß) zurückgegriffen. Sie vermaßen Modelle der Patientensituation (Zähne und angrenzendes Zahnfleisch), sog. Replikas, mit einem Laserscanner dreidimensional und bestimmten per Computer Zu- oder Abnahme entzündlicher Zahnfleischschwellung.

    Das Besondere der neuen Methode liegt darin, daß sie auf einem Standardverfahren der Zahnmediziner, der präzisen Abformung von Zähnen und Zahnfleisch, beruht. Die Methode ist daher sehr einfach und von jedem Zahnarzt durchführbar. Die Vermessung mit dem genau messenden High-Tech-Gerät der Firma Willytec aus München (sog. 3D-Laserscanner) schafft Daten (Genauigkeit im Mikrometerbereich), die gegenüber den bisher üblichen Indices absolut objektiv und einer statistischen Auswertung direkt zugänglich sind. Die zahnmedizinische Forschung wird so in Zukunft genauer und kostengünstiger.

    Michael Rosin wird demnächst zu einem längeren Forschungsaufenthalt nach London gehen (University College of London, Eastman Dental Institute) und die Methode zusammen mit dem dort tätigen Prof. Maurizio Tonetti für den Einsatz in der zahnärztlichen Implantologie modifizieren.

    Die Darstellung der Laser-Scan-Methode der Greifswalder Forschergruppe, den ins Englische übersetzten Lübecker Vortrag, hat ein bedeutendes internationales Fachjournal zur Publikation angenommen (Rosin M, Splieth Ch, Hessler M, Gärtner Ch, Kordaß B, Kocher T: Quantification of gingival edema using a new 3-D laser scanning method. Journal of Clinical Periodontology).


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Maschinenbau, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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