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19.04.2011 14:24

30.000 Euro-Spende für Forschung und Lehre

Sigrid Lindstadt Presse und Hochschulkommunikation
Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg

    Institut für leistungselektronische Systeme ELSYS der Ohm-Hochschule freut sich über Spende des NH/HH-Recycling e.V.

    Im Rahmen der Hannover Messe 2011 erhielten zehn führende deutsche Universitäten, Hochschulen und das Fraunhofer-Institut Spendenschecks in Höhe von 20.000 bis 35.000 Euro. Der Verein zur Förderung des umweltgerechten Recycling von abgeschalteten NH/HH-Sicherungseinsätzen e.V. (NH/HH-Recyclingverein) würdigte mit einer Gesamtsumme von 270.000 Euro die Aktivitäten der Bildungseinrichtungen im Bereich von Schmelzsicherungen und deren Komponenten. 30.000 Euro gingen an das Institut für leistungselektronische Systeme ELSYS der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg. Den Scheck nahm Institutsleiter Prof. Dr. Norbert Graß entgegen.

    Der im Jahr 1995 gegründete Verein geht auf eine Initiative aller deutschen Sicherungshersteller zurück, die bereits früh die Bedeutung des Umweltschutzes erkannten. Der Aufbau des Recycling-Systems fand mit Unterstützung des Spitzenverbandes der Branche, dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) statt. Ziel des Vereins ist es, abgeschaltete Sicherungseinsätze zu sammeln und dem Recycling zuzuführen. „Da unser Verein gemeinnützig ist, strebt er keinen wirtschaftlichen Gewinn an und erwirtschaftet auch keine Überschüsse. Vielmehr werden die Erlöse aus der Verwertung der Sicherungen aktuell zur Förderung von Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Technik und Umweltverträglichkeit von Schmelzsicherungen und den zugehörigen Schaltgeräten verwendet“, erklärte Volker Seefeld, Vorstandsvorsitzender des Vereins, in Hannover.

    Otmar Frey, Leiter der ZVEI-Abteilung Umweltschutzpolitik, wies im Rahmen eines Grußwortes darauf hin, dass sein Verband bereits aktiv geworden sei, bevor gesetzliche Regelungen bestanden hätten. Das träfe auf das Recycling genauso zu wie beispielsweise auf das Sammeln von Batterien. Im Bezug auf die Spendenübergabe führte der Redner aus: „Damit gelingt es sogar, einen ganz besonderen Rohstoff – nämlich Wissen – herzustellen.“ Im Rahmen der Feierstunde wies Seefeld auch auf die positive Umweltbilanz des seit 16 Jahren etablieren Systems hin: Aus einer Tonne „Altsicherungen“ lassen sich rund 200 kg Kupfer und 2 kg Silber abtrennen. Gleichzeitig werden 100 Tonnen Roherz eingespart, die zur Gewinnung dieser Wertstoffe erforderlich wären. „Im Sinne der Ressourcenschonung sind das beachtliche Zahlen“, ergänzte Seefeld. Allein im Jahr 2010 wurden insgesamt 249 Tonnen abgeschaltete NH- und HH-Sicherungseinsätze gesammelt und der umweltfreundlichen Wiederverwertung zugeführt.

    Scheck für ELSYS
    Das Institut für leistungselektronische Systeme ELSYS bekam einen Scheck in Höhe von 30.000 Euro für die Untersuchungen an NH-Sicherungen. Steigende Anteile leistungselektronischer Verbraucher in den Energieversorgungsnetzen verursachen hohe Oberschwingungsanteile in den Strömen, die auch die Sicherungen durchfließen und belasten. In der durchgeführten Untersuchung wurde das Verhalten von Sicherungen mit parallel angeordneten Schmelzleitern bei einer Belastung mit höherfrequenten Strömen (400Hz und 1000Hz) bei Stromstärken von I = In, bis I = 2,5∙In betrachtet. Dabei wurde die an den Sicherungen auftretende Verlustleistung bis zum Erreichen des thermischen Endwertes oder Schalten aufgezeichnet. Es konnte eine Erhöhung der Verlustleistung über der Sicherung bei ansteigender Frequenz des Stromes festgestellt werden. Anschließend wurden Reduktionsfaktoren für den Sicherungsstrom berechnet, mit denen ein identisches thermisches Verhalten der hochfrequent durchflossenen Sicherungen wie bei der normal betriebenen erreicht werden kann.
    Der Strom durch die Sicherung wurde mit Hilfe eines Spannungszwischenkreiswechselrichters eingestellt. Der Wechselrichter arbeitet hierbei mit einer Zweipunktstromregelung, durch die der Strom immer genau eingestellt werden kann. Dabei wurde genauer auf die durch das Schaltmuster des Wechselrichters, im Strom entstehenden Oberschwingungen eingegangen, da diese die Stromverdrängung in der Sicherung beeinflussen. Hierfür wurde ein dreidimensionales Modell der Sicherung im Simulationstool Maxwell erstellt und anschließend die Beeinflussung der Stromverdrängung durch die Oberschwindungen des Stromes untersucht.
    Bei den Sicherungen mit parallelen Schmelzleitern wurde anschließend ein Reduktionfaktor des Stromes berechnet, mit dem ein Maximalstrom für den Betrieb einer solchen Sicherung bei höherer Frequenz bestimmt werden kann. Zusätzlich wurden die dabei gewonnenen Messungen in eine Strom/Zeit-Kennlinie nach einer Normierung auf eine Normsicherung eingetragen um das Auslöseverhalten der Sicherungen bei höherfrequenten Stromfluss darstellen zu können.
    Die Untersuchungen wurden im Zeitraum 2008 /2009 durchgeführt.

    Mehr Informationen
    www.nh-hh-recycling.de

    Hinweis für Redaktionen:
    Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an das Institut ELSYS, E-Mail: norbert.grass@ohm-hochschule.de +++ Gerne hilft auch die Presse- und Hochschulkommunikation, Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: presse@ohm-hochschule.de +++ Das Foto steht Ihnen zur honorarfreien Veröffentlichung zur Verfügung. Die Datei hat eine Auflösung von 300 dpi und ist für den Druck geeignet.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    regional
    Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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