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29.04.2002 10:39

Plakataktion "Brigitte studiert Maschinenbau"

Thoralf Dietz Hochschulkommunikation und -marketing
Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg

    Immer noch studieren viel zu wenige Frauen technische Fächer - und dies, obwohl in diesen Bereichen die Berufsaussichten hervorragend sind. Damit bleibt wichtiges Potenzial der jungen Frauen zur Gestaltung der Zukunft, in der die Technik eine wichtige Rolle spielt, weitgehend ungenutzt. Drei Plakatserien mit dem Titel "Brigitte studiert Maschinenbau", die Studierende des Fachbereichs Gestaltung unter der Leitung von Prof. Ute Stumpp auf Anregung der früheren Frauenbeauftragten der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg, Prof. Dr. Barbara Kreis entworfen haben, sollen gezielt Schülerinnen zu einen technischen Studium motivieren. Die Plakatserien, die sich an verschiedene Altersgruppen richten, werden an bayerische Schulen und Hochschulen sowie an öffentliche Einrichtungen und an Firmen verteilt.

    "Jedem Kind bereitet ein anderes Unterrichtsfach Spaß: Karin schneidet gerne Stoff für Schürzen und Röcke zu, Uwe bohrt und feilt lieber im Werkkeller an einem Stück Holz herum." Was den Kindern unbewusst in Grundschulen, wie hier in einem vor kurzem erteilten Diktat an Rollenvorstellungen vermittelt wird, muss später in von Hochschulen, Ministerien und Firmen angebotenen Seminaren nach dem Motto "be.ing", "femtec" oder "do.ing" usw. wieder entkräftet werden. "Bei diesen Kursen soll das ungenutzte Innovationspotenzial der Frauen herausgefordert werden, da sie sich trotz nachgewiesener technischer Begabung, guter Noten und Interessen bei der Studienwahl meist an Rollenvorbildern 'typischer' Frauenberufe orientieren. Mit ihrer 'Verweigerung' gegenüber der Technik bleiben wichtige 'menschliche Ressourcen' in einem prägenden Bereich der Zukunftsgestaltung ungenutzt", meint die frühere Frauenbeauftragte der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg, Prof. Dr. Barbara Kreis (Fachbereich Architektur).
    Die in diesen Tagen beginnende Plakataktion in kommunalen Einrichtungen, Hochschulen und Firmen richtet sich daher an Mädchen, aber auch an Erziehungspersonen und ist als Anregung gedacht, sich auf "andere Sichtweisen" einzustellen. Die Plakatserie zur Motivation und Herausforderung für Mädchen zum Technikstudium entstand auf Anregung der früheren Frauenbeauftragten der Hochschule, Prof. Dr. Barbara Kreis vom Fachbereich Architektur. Realisiert wurden die Plakate unter der Leitung von Prof. Ute Stumpp von zwei Studenten des Fachbereichs Gestaltung: Ralph Hanwalter und Christoph Hoidn. Christoph Hoidn hat sich mit seinen Plakaten bereits einen Namen gemacht: Im vergangenen Jahr ging er beim bundesweiten Plakatwettbewerb "Suche: *Bildung" als Sieger hervor.
    Mit den Plakaten sollen Mädchen in ihren jeweiligen Lebenssituationen, in die Technik selbstverständlich eingebunden ist, angesprochen und neugierig gemacht werden. Bei der Präsentation vor Kolleginnen und Kollegen sowie vor der bayerischen Hochschulrektorenkonferenz stießen die Entwürfe auf ein ausgesprochen positives Echo. Nach einer Test-Umfrage an sechs Schulen mit Schülerinnen der Kollegstufe wurden sie nochmals überarbeitet und die drei Serien zur Verschickung ausgewählt. Das Projekt wird im Rahmen des Hochschulwissenschaftsprogramms vom Bayerischen Wissenschaftsministerium gefördert.

    Die "Frauenzeitschriftenserie" verwendet gängige Logos von bekannten Frauenzeitschriften wie "Brigitte", "Freundin" oder "Petra" und verknüpft diese mit technischen Studiengängen wie "Brigitte studiert Maschinenbau" oder "Meine Freundin studiert Elektrotechnik". Diese Serie wurde nicht nur von den Schülerinnen, sondern auch von Erwachsenen, Männern wie Frauen als besonders originell und zugkräftig angesehen. Sie trifft mit bestechender Einfachheit den Wunsch, endlich das Vorurteil abzulegen, dass diejenigen, die Frauenzeitschriften lesen, nichts von Technik verstehen.
    Bei der Serie "Frau - Technik" wird durch die Verknüpfung von weiblichen Utensilien, wie Kleidung, Kosmetika etc. mit technischer Bekleidung, Helm, Blaumann oder Werkzeug aufgezeigt, dass "Weiblich-Sein" und Technik sich nicht ausschließen, sondern ergänzen. Bei der Bewertung wurde die gute Gestaltung gelobt, die realistische Darstellung des Mädchenalltags und der Zusammenhang von "weiblich sein" und Technik als gelungen vermittelt bezeichnet.
    Die "Manga-Serie" basiert auf Darstellungen von Mädchen und Frauen in technischen Berufen in der Art japanischer Zeichentrickfilme, die bei jüngeren Schülerinnen sehr beliebt sind. Sie schnitt bei der Befragung insbesondere in dieser Altersklasse mit Bemerkungen wie "cool", witzig, modern" sehr gut ab und wurde insgesamt als ansprechend bezeichnet.

    Muster der Serien können in der Pressestelle der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg, Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: presse@fh-nuernberg.de angefordert werden.

    Rückfragen richten Sie bitte an Frau Prof. Dr.-Ing. Barbara Kreis, E-Mail: frauenbuero-ar@fh-nuernberg.de.


    Bilder

    So könnte es im Kleiderschrank der Werkstofftechnik-Studentin Brigitte aussehen: Neben Kleidern hängt ein "Blaumann", am Boden liegt ein Helm
    So könnte es im Kleiderschrank der Werkstofftechnik-Studentin Brigitte aussehen: Neben Kleidern häng ...

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    Mit diesen Zeitschriftentiteln arbeitet die Plakatserie "Brigitte studiert Maschinenbau"
    Mit diesen Zeitschriftentiteln arbeitet die Plakatserie "Brigitte studiert Maschinenbau"

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    So könnte es im Kleiderschrank der Werkstofftechnik-Studentin Brigitte aussehen: Neben Kleidern hängt ein "Blaumann", am Boden liegt ein Helm


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    Mit diesen Zeitschriftentiteln arbeitet die Plakatserie "Brigitte studiert Maschinenbau"


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