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15.06.2002 20:53

Wüstungen und blühende Stätten: woher die Ortsnamen (um) Greifswald und Anklam kommen

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Wieder hat der Greifswalder Slawistik-Professor Dr. Manfred Niemeyer einen Band mit vorpommerschen Ortsnamen hinausgebracht. Band II der Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde enthält die Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen des Festlandteiles im Landkreis Ostvorpommern.

    Wie auch in den kürzlich erschienenen Bänden "Rügen I - A-M" und "Rügen II - N-Z" und "Ostvorpommern I - Usedom" taumelt man schier vor Geschichte. Der erstgenannte Ort "Abbeteswald" ist eine Wüstung, und man weiß wie bei vielen dieser verlassenen Orte noch nicht einmal, wo sie sich befanden ("nicht exakt zu lokalisieren"). Nemantewitz wurde zuletzt 1179 erwähnt; es lag "im Lande Zieten", aber wo?

    Ziethen bei Anklam hieß 1136 noch Sitne, später Scetin, und ist abzuleiten vom slawischen zyto/Getreide. Anklam begann seine schriftliche Namenskarriere 1243 als Tachlim, später Thanglim, Anclem, Thanclam, Anckelam, Tanchymensis, und mag wohl einst "am Berg/an der Kuppe" bedeutet haben.

    Andere Orte wie Behrenhoff (südlich Greifswald) mit seinem schönen Rhododendrenpark hieß früher einmal Bvztorp, Busdorf (Dorf des Bus) und erscheint erst 1804 nach der Familie v. Behr als Behrenhoff. Der kleine Ort Leist nordwestlich von Greifswald begann als Lestnice, was etwas mit einer Haselnußstaude zu tun haben könnte, andere Orte wie Rappenhagen zeigen lustige Verschleifungen von Regenbotenhagen nach einer Familie Regenbode, die einst dort siedelte.

    Wie auch die ersten drei Bände liest man sich richtig fest. Der seltsam klingende Ort Upatel könnte von "upassaju", das Vieh weiden, kommen. Wer sich an Namen und ihren Deutungen und Geschichten weiden will, sollte sich das Buch von der Uni-Pressestelle Greifswald besorgen.

    Manfred Niemeyer (2001): "Ostvorpommern II - Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen - Festland", "Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde II". 169 S. incl. Glossar und Quellenverzeichnis; 8,50 Euro (ISBN-3-86006-149-6).


    Weitere Informationen:

    http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=48566


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Politik, Recht, Sprache / Literatur, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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