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28.11.2017 10:48

Trinkwasserqualität im Spannungsfeld von Infrastruktur, Chemie und Bürgerbeteiligung

Astrid Gerner Hochschulkommunikation
Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm

    Fachtagung zur Trinkwasseraufbereitung an der Technischen Hochschule Nürnberg

    Die dritten Nürnberger Kolloquien zur Trinkwasserversorgung der OHM Professional School (OPS) der TH Nürnberg stellten die Themen Grundwasserschutz, Schadstoffe im Trinkwasser und Öffentlichkeitsbeteiligung in der Versorgung in den Mittelpunkt.
    60 Branchenexperten aus Stadt- und Gemeindewerke, Zweckverbänden, Umweltbehörden, Wasserwirtschaftsämtern und Industriebetrieben besuchten die ganztägige Fachveranstaltung. Die Tagung stand unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly.

    Nürnberg, 27. November 2017. Sauberes Trinkwasser ist ein essentielles Lebensmittel und benötigt aufwendige Aufbereitungsverfahren. Bereits zum dritten Mal veranstaltete die OHM Professional School (OPS) der TH Nürnberg die Nürnberger Kolloquien zur Trinkwasserver-sorgung. Renommierte Referentinnen und Referenten stellten neue Erkenntnisse zur Qualitätssicherung und Bereitstellung von Trinkwasser vor.
    Im Fokus stand die Praxis: Der Referent der Regierung von Mittelfranken, Martin Rätz, stellte Projekte und Ideen der Aktion Grundwasserschutz vor und erläuterte die wasserwirtschaftlichen Gegebenheiten in Mittelfranken. Prof. Dr.-Ing. Eberhard Aust von der Fakultät Angewandte Chemie der TH Nürnberg gab einen Überblick zur Bedeutung der im Trinkwasser vorhandenen Radionuklide, zu deren Herkunft und den Möglichkeiten zur Entfernung aus dem Trinkwasser. Der Geschäftsführer der envi-systems GmbH, Dr. Thomas Gutzke, beschrieb die Methodik des Grundwasser-Monitorings und der Brunnenalterungs-Überwachung. Er zeigte, wie Nitrat im Roh- und Trinkwasser ermittelt und die Daten über unterschiedliche Systeme verarbeitet werden können. Carlo Schillinger, Geschäftsführer der LGA Institut für Umweltgeologie und Altlasten GmbH, informierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Schadstoffgruppen PFC und NSO-Heterozyklen. Diese extrem langlebigen und bereits weit verbreiteten Stoffe haben ein hohes Gefährdungspotenzial, die Toxizität für Menschen und die Umwelt ist sehr hoch.
    Einblicke in die Aufbereitung von potentiell altlastenbeeinflusstem Trinkwasser gaben Matthias Schelbert und Anne Pötzl von der CDM Smith Consult GmbH. Am Praxisbeispiel der Stadt Klingenberg am Main zeigten sie die einzelnen Schritte der Trinkwasseraufbereitung. Von der Ausgangssituation über die Planung, die Behördenabstimmung, die Ausschreibung, den Bau, Untersuchungen, Probebetrieben bis hin zur vollständigen Umsetzung erklärten sie ihr Vorgehen. Benjamin Bartsch, ebenfalls von der CDM Smith Consult GmbH, gab einen Ausblick auf die zukünftigen Entwicklungen bei der Trinkwasserversorgung. So müssen sich die Wasserversorger in Zukunft verstärkt mit den Themen Digitalisierung und Bürgerbeteiligungen auseinandersetzen. Walter Wölfelschneider, Geschäftsleiter Markt Eschau, erklärte an einem Beispiel aus der Praxis, wie eine Neustrukturierung der Wasserversorgung im Gemeindegebiet zu erheblichen Protesten der Bürgerinnen und Bürger führte. Mit einer strategisch angelegten, aktiven Bürgerbeteiligung und Pressearbeit konnte der Markt Eschau gegensteuern. „Die Information und Einbeziehung der Bürger in Entscheidungen sehen wir als Pflicht für Kommunen an“, meinte Walter Wölfelschneider. „Holen Sie sich auch Unterstützung von neutralen Externen, um den Kommunikationsprozess begleiten zu lassen.“
    Eine der zentralen Erkenntnisse des Kolloquiums: Sauberes Trinkwasser ist ein Gut mit einem sehr hohen Wert – das aber auch privatwirtschaftliches und politisches Engagement benötigt. Auch in diesem Jahr informierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kolloquiums bei der umfangreichen, begleitenden Hausmesse mit namhaften Ausstellern über den aktuellen Stand der technischen Entwicklungen im Bereich Trinkwasseraufbereitung. Die Fachtagung stand unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und bot viel Raum zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken.

    Weitere Informationen zu den Nürnberger Kolloquien zur Trinkwasserversorgung finden Sie unter: https://ohm-professional-school.de/seminare-tagungen/kolloquien-und-konferenzen/...


    Die OHM Professional School ist das Institut für berufsbegleitende Weiterbildung der Technischen Hochschule Nürnberg. Sie geht hervor aus dem Management-Institut der TH Nürnberg und der Verbund Ingenieur Qualifizierung gGmbH. Beide Einrichtungen blicken auf eine mehr als 15-jährige Erfahrung im akademischen Weiterbildungsbereich zurück.
    Mit aktuell über 20 maßgeschneiderten Angeboten aus den Bereichen Technik, Informationstechnologie und Wirtschaft ist die OHM Professional School der Partner für zielorientierte akademische Weiterbildung und lebenslanges Lernen in der Metropolregion Nürnberg. Das Portfolio umfasst diverse Studien- und Zertifikatslehrgänge, sowie Fachtagungen, (Firmen-) Seminare und Konferenzen.

    Hinweis für Redaktionen:
    Kontakt:
    OHM Professional School der TH Nürnberg, Tel. 0911/4245-9912, E-Mail: ohm-professional-school@th-nuernberg.de
    Hochschulkommunikation, Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: presse@th-nuernberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende
    Chemie
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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