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03.11.1998 00:00

Alter schützt vor Elektronik nicht, darum eine Computerphilologietagung

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Der Versuch, Computern Intuition beim Lesen literarischer Texte beizubringen, scheint in Greifswald auf einem guten Weg.

    Bildschirme: öffnet Euch!
    Erste Greifswalder Computerphilologie-Tagung: »Ad fontes! An die Quellen!«

    Dreitausend Jahre sind die ältesten Schriften in der Bibel alt, zweitausend Jahre die aramäischen Zeugnisse Christi, achthundert Jahre spätmittelalterliche Fürstenbriefe, siebenhundert Jahre die altisländischen Erzählungen der Edda, vierhundertfünfzig Jahre die ältesten Übersetzungen der Bibel in's Litauische, dreißig Jahre die ersten Computerdeutungsversuche alter Texte, zwanzig Jahre die Anfänge der Computerlinguistik von Bibelwissenschaftlern, acht Jahre jene der Greifswalder Skandinavisten, zwei Jahre die ersten Willensbekundungen Greifswalder Professoren, einen interdisziplinären Forschungsschwerpunkt »Computergestützte Philologie und Bilderschließung« in's Leben zu rufen.

    Wir kündigen hiermit die erste öffentliche Konferenz dieses Forschungsschwerpunktes an: »Ad fontes! - Zu den Quellen! - erfassen - lesen - deuten« nennt sich diese Tagung vom 6. bis zum 7. November 1998. Wissenschaftler aus allen genannten Bereichen, von der Bibelwissenschaft bis zur Baltistik, aus Philadelphia, Amsterdam, Leiden oder Saarbrücken, kommen nach Greifswald, um ihre Gedanken und Erfahrungen mit denen aus Greifswald zu befruchten.

    Dementsprechend teilt sich die Tagung in einen methodischen und einen praktischen Teil: was ist Computerphilologie, was erhofft man sich von ihr. Was nützt und ist zu tun, wenn man mit dem Computer zu den Quellen eines Textes vorgedrungen ist, alle Wörter und grammatikalischen Besonderheiten aufgenommen und kodiert hat - und der Computer benimmt sich wie ein »einfältiger Leser«?

    Offenbar gibt es Möglichkeiten, die Fragen für »den« Computer so geschickt zu stellen, daß er Antworten geben kann, etwa wie eine im Text benutzte Formulierung verstanden wurde, als sie aufgeschrieben wurde. Oder als sie in den Text hineinkorrigiert wurde. Aus welcher Schule, welchem Kreis der Schreiber oder sein Korrektor gekommen sein müssen oder gekommen sein könnten

    Die Tagung wird besonders interessant sein, weil sich Menschen aus so weit entfernten Gefilden des Horizonts treffen wie Theologen oder Informatiker, Spezialisten für alt-vorderasiatisches Leben, für höfisches in Deutschland oder sagenhaftes in Island.

    Tagungsorte sind die barocke Aula der Universität, Domstraße 11, und der technisch bestausgestattete Hörsaal 14, Rubenowstraße 1. Öffentlicher Beginn ist am Freitag, dem 6.11.98, um 9 Uhr. Am Freitag um 20 Uhr stellen sich Computerphilologie-Spezialisten einer Podiumsdiskussion in der Aula.

    Die Leitung der Tagung liegt bei dem Inhaber des Lehrstuhls für Altes Testament, Prof. Dr. Christof Hardmeier - Tel. 03834-86-2517, Fax 03834-86-2502, e-mail: cfhard@rz.uni-greifswald.de oder lubs@rz.uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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