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10.11.2021 09:50

Neue international anerkannte Mineralsymbole von der Universität Greifswald

Jan Meßerschmidt Hochschulkommunikation
Universität Greifswald

    Chemiker*innen verwenden Textsymbole, um die chemischen Elemente abzukürzen. Auch in der Mineralogie werden Symbole genutzt, um Minerale in Kurzform zu benennen. In diesem Jahr hat die International Mineralogical Association – Commission on New Minerals, Nomenclature and Classification (IMA-CNMNC) einer Liste von 5744 standardisierten Abkürzungen für alle anerkannten Minerale zugestimmt. Die Liste wurde von Professor Laurence N. Warr vom Institut für Geographie und Geologie der Universität Greifswald zusammengestellt.

    Es ist die erste Liste dieser Art, die von der internationalen Gemeinschaft genehmigt wurde. Sie wurde im Mineralogical Magazine (DOI: 10.1180/mgm.2021.43) veröffentlicht. Kurze Artikel und Mitteilungen zu den neuen Mineralsymbolen sind in Elements (DOI: 10.2138/gselements.17.3.152) und Nature (DOI: 10.1038/d41586-021-02884-x) erschienen.

    Die neue Nomenklatur übernimmt 991 der bereits vorhandenen Symbole für die häufigeren gesteinsbildenden Mineralien und führt 4753 neue Symbole für die Minerale ein, denen noch keine Abkürzung zugewiesen wurde. Die Symbolnomenklatur kann in englischer und deutscher Sprache verwendet werden. Sie basiert hauptsächlich auf der traditionellen Verwendung von dreibuchstabigen Textabkürzungen, bekannt als Kretz-Symbole. Um alle Minerale abzudecken, werden auch zwei- und vierbuchstabige Symbole verwendet. Darüber hinaus werden zusätzliche elementspezifische Informationen zur Beschreibung chemisch verwandter Mineralarten genutzt.

    Die verwendete Methode der Nomenklatur ist systematischer und umfassender als bisher. Dadurch werden Konflikte zwischen Elementsymbolen beseitigt. Das neue Symbol für Pyrrhotit ist beispielsweise Pyh statt – wie bisher – Po, welches das Elementsymbol für Polonium ist. Die Liste behält so viele elementspezifische Informationen wie möglich bei. Beispiele sind: Bi für Bismut, Bis für Bismit, Bit für Bismutit und Bin für Bismuthinit. Weiterhin nutzt sie konsistente Abkürzungen für gebräuchliche Namenskomponenten, so zum Beispiel Pshl für Pseudosinhalit. Das P steht dabei für Pseudo, Shl für Sinhalit und Hl für Halit. Neu genehmigte Symbole werden zusammen mit neuen Mineralarten in IMA-CNMNC-Newslettern und verwandten Forschungsarbeiten veröffentlicht.

    Eine begleitende Liste von IMA-CNMNC-kompatiblen Symbolen für Tonminerale ist in der Fachzeitschrift Clay Minerals (DOI: 10.1180/clm.2020.30) erschienen.

    Weitere Informationen
    Arbeitsgruppe Ökonomische Geologie und Mineralogie an der Universität Greifswald
    https://geo.uni-greifswald.de/lehrstuehle/geologie/oekonomische-geologie-mineral...

    Publikationen
    Warr, L.N. (2021). IMA-CNMNC approved minerals symbols. Mineralogical Magazine, 85(3), 291-320. DOI: https://doi.org/10.1180/mgm.2021.43
    Warr, L.N. (2021). A brief history of mineral symbols. Elements, 17 (3): 152. DOI: https://doi.org/10.2138/gselements.17.3.152
    Warr, L.N., (2021). Thousands of new and improved mineral symbols. Nature 598, 566. DOI: https://doi.org/10.1038/d41586-021-02884-x
    Warr, L.N. (2020). Recommended abbreviations for the names of clay minerals and associated phases. Clay Minerals, 85(3), 291-320. DOI: https://doi.org/10.1180/clm.2020.30

    Beispiele für Mineralsymbole von Laurance Warr, © Mineralogical Society of America, 2021
    Das Foto darf für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Bei Veröffentlichung ist der Name des Bildautors zu nennen. Download http://www.uni-greifswald.de/pressefotos

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Prof. Dr. Laurence N. Warr
    Institut für Geographie und Geologie
    Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 17 A, 17489 Greifswald
    Telefon 03834 420 4578
    warr@uni-greifswald.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Geowissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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