idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.09.2009 07:55

Meer aus Sand: Internationale Tagung widmet sich Wüstenbildung

Johannes Scholten Pressestelle
Philipps-Universität Marburg

    Sandwüsten in Hessen, Staubstürme am Ufer der Lahn - was nach Science Fiction klingt, lässt sich von kommendem Dienstag an beim internationalen "DSS Symposium 2009" sehr anschaulich studieren: Die Tagung behandelt das Thema der Wüstenbildung nicht nur theoretisch, sondern führt während einer begleitenden Exkursion auch zu den paläogeographischen Spuren vorgeschichtlicher Staubstürme in der Region. Der Kongress am Fachbereich Geographie der Philipps-Universität präsentiert erstmals Resultate aus dem Forschungsprogramm "CALTER" der Europäischen Union, das Sand- und Staubstürme in Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan untersucht.

    "Große Teile Zentralasiens sind von Wüstenbildung bedroht", erklärt der Geograph Professor Dr. Christian Opp für die Organisatoren. In Usbekistan betrifft dies zum Beispiel mehr als 50 Prozent des Staatsterritoriums. Als dramatischstes Beispiel für diesen Prozess der Desertifikation gilt die Schrumpfung des Aralsees. Der freiliegende Seeboden ist jetzt eine der Hauptquellen für Sand und Staub in der Region.

    Besonders beunruhigend ist dabei, dass dieser Staub stark mit Salzen sowie Schwermetallen und Agrarchemikalien verseucht ist. Es kommt zur Versalzung des Bodens und zur Kontamination von Trinkwasser in der Umgebung, die zu erheblichen Gesundheitsbeschwerden der Bevölkerung in der Aralsee-Region führen. Darüber hinaus hat man Salzstaub aus dem Aralseegebiet an den Küsten des Schwarzen Meeres und des Nordpolarmeeres nachgewiesen.

    Beim "Dust & Sand Storm and Desertification Symposium" berichten internationale Experten von 29.-30. September 2009 über ihre Forschungsergebnisse aus Zentralasien, aber auch von ähnlichen Projekten aus anderen Regionen, zum Beispiel aus der Mongolei oder aus Indien. Die Veranstalter erwarten Teilnehmer aus der Bundesrepublik sowie aus Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Moldawien, Russland, der Mongolei, China, Israel, Südafrika und Portugal zu den über 20 Vorträgen. Abgerundet wird das Programm durch eine dreitägige Exkursion, die an Lahn, Rhein und unterem Main entlang führt.


    Weitere Informationen:
    Ansprechpartner: Professor Dr. Christian Opp,
    Fachbereich Geographie
    Tel.: 06421 28-24254
    E-Mail: opp@staff.uni-marburg.de
    Tagung im Internet: http://www.dss-symposium2009.info


    Bilder

    Schiffswracks in der zentralasiatischen Wüste zeigen an, wo sich vormals der Aralsee befand, ehe er austrocknete.
    Schiffswracks in der zentralasiatischen Wüste zeigen an, wo sich vormals der Aralsee befand, ehe er ...
    (Foto: Christian Opp, Philipps-Universität Marburg)
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Schiffswracks in der zentralasiatischen Wüste zeigen an, wo sich vormals der Aralsee befand, ehe er austrocknete.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).