Kopenhagen 1941: Der Physiker Werner Heisenberg (bis 1940 Professor in Leipzig) trifft sich mit seinem Kollegen und Mentor Niels Bohr. Eine legendäre Begegnung zweier Nobelpreisträger, die Grundlage des Buches "Copenhagen" von Michael Frayn wurde. Die Fakultät für Physik und Geowissenschaften der Universität Leipzig lädt am 22. November 2009 zu einem Symposium ein, in dessen Mittelpunkt die szenische Lesung von Frayns Werk und eine Podiumsdiskussion mit Experten zur Wissenschaftsgeschichte und Zeitzeugen - darunter der Enkel von Niels Bohr und die Tochter Werner Heisenbergs - stehen.
Zeit: 22.11.2009, 10:00 Uhr
Ort: Fakultät für Physik und Geowissenschaften
Linnéstr. 5
Großer Hörsaal
--- Öffentliche Veranstaltung. Eintritt frei ---
Die neue Quantenphysik wurde maßgeblich in Leipzig geformt. Der Rückblick auf die Geschichte der modernen Physik und damit der Leipziger Physik, auf allgemein verständlichem Niveau, sollte für Jung und Alt aus verschiedenen Gründen wertvoll sein. "Es wird uns helfen, besser zu verstehen, was damals in der Physik passierte, aber auch wie dies die Weltgeschichte nachhaltig beeinflusst hat", sagt der Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Jürgen Haase. "Die gerade gegenwärtig anstehenden globalen Herausforderungen in Fragen der Umwelt und des Klimas erfordern eine vertiefte Beschäftigung mit historischen Fragen und die enge Verknüpfung von naturwissenschaftlich-technischen Erkenntnissen und sozialen Problemen."
Grundlage des Buches "Copenhagen" ist die Begegnung von Heisenberg und Bohr 1941 in Kopenhagen. Möglicher Hintergrund sind auch die damaligen Leipziger Versuche Heisenbergs und Robert Döpels zur "Uranmaschine", die bei diesem Treffen eine Rolle gespielt haben sollen. Ohne dass alle Zusammenhänge völlig aufgeklärt sind, sollen die Gespräche zu den bekannten Bemühungen von Albert Einstein in den USA geführt haben (Brief an Präsident Roosevelt) und damit einen Bezug zum US-amerikanischen Nuklearwaffenprojekt der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts besitzen.
Die szenische Lesung von "Copenhagen" wurde in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" und hier insbesondere durch die Unterstützung von Frau Prof. Dr. Petra Stuber und Frau Professor Dr. Anne-Katrin Gummich erarbeitet.
In einer begleitenden kürzeren Vorlesung werden von Dr. Jens Gabke Experimente im Umfeld zu Heisenbergs Arbeiten in Leipzig präsentiert. Eine Podiumsdiskussion mit Experten zur Wissenschaftsgeschichte und Zeitzeugen soll der Frage "Atomversuche in Deutschland" (Titel einer neueren Buchpublikation von Dr. Günter Nagel, Potsdam) nachgehen. Dabei sein werden auch Prof. Dr. Henrik Bohr aus Kopenhagen - Enkel von Niels Bohr-, Frau Barbara Blum aus Genf -Tochter Werner Heisenbergs-, die Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Günter Dörfel (Dresden) und Dr. Helmut Rechenberg (München), Buchautor Dr. Günter Nagel und der Leipziger Wissenschafts-Journalist Dr. Konrad Lindner. In Verbindung mit der Podiumsdiskussion wird Frau Barbara Blum die durch sie selbst organisierte, begleitende Ausstellung über ihren berühmten Vater Werner Heisenberg vorstellen.
"Es sollen Fakten und Argumente präsentiert werden, um immer wieder aufflammenden Spekulationen zu begegnen, der Bildung von Legenden vorzubeugen und allgemein durch eine vertiefte sachliche Diskussion einer Ideologisierung bei der Behandlung der gegenwärtigen brennenden Probleme zu entgehen", sagt der Vorsitzende des Freundeskreises der Fakultät, Prof. Dr. Dieter Michel.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jürgen Haase, Dekan
Dr. Birgit Hagelstein
Tel.: 0341/ 9732612
Fax: 0341/ 9732499
E-Mail: hagelstein@physik.uni-leipzig.de
Ausführliche Informationen unter:
www.uni-leipzig.de/physik
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Physik / Astronomie
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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