Wie der Nationalsozialismus die Spiel- und Lernwelt des Kindes ideologisch vereinnahmte und für seine Zwecke instrumentalisierte, zeigt ab Dienstag, 3. Mai 2011, eine Ausstellung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU)unter dem Titel „Spiel mit dem Reich. Nationalsozialistische Ideologie in Spielzeug und Kinderbüchern“ in der Staats- und Seminarbibliothek (Hofgarten 1, Eichstätt). Sie wird dort bis zum 26. August zu sehen sein. Begleitet wird die Ausstellung von einer Vortragsreihe.
Nicht nur wertvolle und seltene Bücher finden sich im Bestand der Eichstätter Universitätsbibliothek. Ein Kuriosum ganz besonderer Art stellen Dutzende von handbemalten Zinnfiguren dar, die zum Teil noch in ihren originalen Schmuckkassetten ruhen. Obgleich die Herkunft dieser Sammlerstücke bis heute ungeklärt geblieben ist, konnte Prof. Dr. Kerstin Merkel, Honorarprofessorin für Kunstgeschichte an der KU, zumindest klären, worum es sich handelt: die Serie ist eine Miniaturkopie des historischen Festzuges, der erstmals 1937 anlässlich des „Tages der deutschen Kunst“ durch Münchens Straßen zog. Von diesem Sonderbestand inspiriert konzipierte die Universitätsbibliothek in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte eine Ausstellung, in der die Indoktrination der Kinder und Jugendlichen sowohl in der Schule als auch in der Freizeit im Dritten Reich anschaulich dargelegt wird. Die Ausstellung möchte dies unter anderem anhand von Büchern und Unterrichtsmaterialien, Spendenbelegen des Winterhilfswerkes sowie Spielzeug aufzeigen.
Begleitend findet eine von der Audi AG finanzierte Vortragsreihe statt. Hierbei wird am 19. Mai 2011, Dr. Birgit Schwarz aus Wien zum Thema „ ,Das Schöne soll Gewalt haben über die Menschen‘. Hitlers Kunstvorstellungen“ sprechen. Ein weiterer Vortrag findet am 7. Juli 2011, von Prof. Dr. Stefan Schweizer aus Düsseldorf, mit dem Titel „Als Hitler Barbarossa traf – die historischen Festzüge zum Tag der deutschen Kunst“ statt. Beim letzten Beitrag dieser Reihe widmet sich Dr. Claudia Schmölders aus Berlin am 21. Juli 2011 dem Thema „Hitlers Gesicht. Dekonstruktion einer Ikone“. Alle Veranstaltungen dieser Reihe finden jeweils um 19.15 Uhr in der Hofgartenbibliothek statt.
Die Ausstellung wird am 3. Mai, um 19 Uhr, durch die Bibliotheksdirektorin Dr. Angelika Reich in der Staats- und Seminarbibliothek eröffnet. Nach einem Grußwort von Regens Christoph Wölfle führt Professor Dr. Kerstin Merkel mit einem Vortrag in die Ausstellung ein.
Die Exponate sind bis zum 26. August zu sehen (Öffnungszeiten Mai bis Juli: Montag bis Freitag 8.30 bis 19 Uhr, Samstag: 8.30 bis 12 Uhr, August: Montag bis Freitag 8.30 bis 17 Uhr).
Nähere Infos zu dieser Veranstaltung sind im Internet unter http://www.ku-eichstaett.de/Bibliothek/allgemein/ausstellung zu finden. Ein Katalog zur Ausstellung ist zum Verkaufspreis von 29,80 Euro erhältlich.
Zu den Exponaten der Ausstellung gehören unter anderem auch handbemalte Zinnfiguren, die anlässlich ...
Quelle: Foto: Katholische Universität Eichstätt
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Pädagogik / Bildung
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Zu den Exponaten der Ausstellung gehören unter anderem auch handbemalte Zinnfiguren, die anlässlich ...
Quelle: Foto: Katholische Universität Eichstätt
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).