Drei neue Juniorprofessuren in den Lebenswissenschaften konnten in den vergangenen Monaten mit vielversprechenden Nachwuchswissenschaftlern besetzt werden. Die Physikerin Nina Morgner kam aus Oxford, die Biologin Michaela Müller-McNicoll aus Dresden und der Molekularbiologe Eric Geertsma aus Zürich nach Frankfurt. Am Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe erforschen sie die Struktur und Funktion von Proteinen in der Zelle und ihrer Membran.
FRANKFURT. Nina Morgner interessiert sich für die molekularen Maschinen, die viele wichtige Aufgaben in der Zelle erledigen. Die Physikerin nutzt ein schonendes experimentelles Verfahren, um komplexe Multi-Proteinstrukturen aus einer Lösung in die Gasphase zu bringen, ohne dass sie dabei zerbrechen. Anschließend möchte sie die Moleküle kontrolliert in ihre Bestandteile zerlegen und diese in einem Massenspektrometer charakterisieren. Die Massenspektrometrie ist ein bewährtes analytisches Verfahren, mit dem Moleküle anhand ihrer Masse identifiziert werden. Nina Morgner hat das schonende massenspektrometrische Verfahren LILBID während ihrer Doktorarbeit am Institut für Physikalische Chemie der Goethe-Universität gemeinsam mit ihrem Doktorvater Prof. Bernd Brutschy and seinem Mitarbeiter Dr. Hans-Dieter Barth entwickelt.
Nach Abschluss ihrer Doktorarbeit ging Nina Morgner 2008 als Postdoktorandin nach Cambridge und anschließend nach Oxford. Hier entwickelte sie sowohl die Hardware der Massenspektrometrie weiter als auch die Software zur Interpretation der komplizierten Daten. Als Juniorprofessorin möchte sie nun am Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe (CEF) ihre LILBID-Methode zusammen mit einer bereits etablierten massenspektrometrischen Methode (ESI) verwenden, um weitere biomolekulare Systeme zu untersuchen. Nina Morgners innovative Arbeit wird außerdem durch einen ERC Starting Grant der Europäischen Union gefördert.
Der gebürtige Niederländer Eric Geertsma wurde auf die Cluster-Juniorprofessor für Membran-/Lipid-Biochemie berufen. Er hat in den letzten zehn Jahren verschiedene Aspekte der Proteine in der Zellmembran studiert, von ihrer Biogenese und Rolle in der Physiologie der Zelle bis hin zu ihren mechanistischen Eigenschaften. Gegenwärtig konzentriert sich Eric Geertsma auf sekundär-aktive Transporter. Sie sind besonders bedeutend, da Fehlfunktionen in diesem Bereich oft zu Krankheiten führen.
Der Molekularbiologe promovierte 2005 an der Universität in Groningen in den Niederlanden. 2008 wechselte Eric Geertsma an die Universität Zürich. Seine dortige Arbeit wurde durch Stipendien des internationalen Human Frontier Science Program und der Federation of European Biochemical Societies gefördert. Eric Geertsma arbeitete bis zu seinem Wechsel nach Frankfurt an der strukturellen Charakterisierung von Membranproteinen homolog zu einer spezifischen menschlichen Familie sekundärer Transporter löslicher Substanzen. Es gelang ihm, neue hochaufgelöste Strukturinformation zu erlangen. Am CEF wird er die Forschung über Membranproteinkomplexe ergänzen.
Michaela Müller-McNicoll beschäftigt sich mit RNA, dem Informationsüberträger der Erbinformation in der Zelle, und ihrer Regulation. Die Biologin ging 2003 für ihre Diplomarbeit an die Laval-Universität in Quebec, wo sie die Mechanismen der Gen-Regulation in krankheitserregenden Parasiten erforschte. Sie promovierte 2009 und wurde mehrfach für ihre Arbeit ausgezeichnet. 2010 kehrte Michaela Müller-McNicoll als EMBO Fellow nach Deutschland zurück, wo sie am Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden über die Mechanismen der Gen Regulation in Säugerzellen arbeitete. Ihr besonderes Interesse galt dabei den SR-Proteinen, einer Familie von regulatorischen RNA-bindenden Proteinen, und deren Rolle während des Exports von RNA vom Zellkern ins Zytoplasma.
In Frankfurt möchte die Juniorprofessorin ihre Forschungserfahrungen aus Kanada und Dresden verbinden und mittels Zellbiologie, Strukturbiologie und Highthroughput-Sequenzierungsmethoden Einsichten in die Bildung von Protein-RNA-Komplexen gewinnen. Sie will auch untersuchen wie einzelne Schritte im RNA-Stoffwechsel durch RNA-bindende Proteine miteinander verknüpft werden.
Informationen: Dr. Tanja Schuler, Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-42504, Tanja.Schuler@bmls.de
Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 2014 feiert sie ihren 100. Geburtstag. 1914 gegründet mit rein privaten Mitteln von freiheitlich orientierten Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern fühlt sie sich als Bürgeruniversität bis heute dem Motto „Wissenschaft für die Gesellschaft“ in Forschung und Lehre verpflichtet. Viele der Frauen und Männer der ersten Stunde waren jüdische Stifter. In den letzten 100 Jahren hat die Goethe-Universität Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Chemie, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geisteswissenschaften.“
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Herausgeber: Der Präsident
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Redaktion: Dr. Anne Hardy, Referentin für Wissenschaftskommunikation Telefon (069) 798 – 2 92 28, Telefax (069) 798 – 763 12531, E-Mail hardy@pvw.uni-frankfurt.de
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Biologie, Physik / Astronomie
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