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Veranstaltung



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19.12.2005 - 19.12.2005 | München

Dr. Jens Timmermann, Universität St. Andrews, UK: Gibt es Pflichten gegen sich selbst?

Die "Pflichten gegen sich selbst" spielen in der Moralphilosophie Kants eine ganz zentrale Rolle. Denn sie sind den "Pflichten gegen andere" in einer entscheidenden Hinsicht vor-bzw. übergeordnet: Wenn es nämlich derartige Pflichten nicht gäbe, meint Kant, würde es auch keine "Pflichten gegen anderen" geben, weil jede Verpflichtung gegenüber anderen notwendig eine Selbstverpflichtung impliziert. Er weist allerdings auch darauf hin, dass der Begriff einer "Pflicht gegen sich selbst" auf den ersten Blick widersprüchlich zu sein scheint. Wenn ich mir selbst gegenüber eine Verpflichtung eingehe, dann - so scheint es - kann ich mich jederzeit auch wieder davon entbinden. Das aber würde den Verdacht nahe legen, dass es etwas, das den Namen einer "Pflicht gegen sich selbst" verdient, im Grunde gar nicht gibt. Wenn es um eine echte Pflicht geht könnten Subjekt und Objekt der Verpflichtung nicht identisch sein. Weit gefehlt, meint Kant, und schlägt ein Modell vor, wie man diese Pflichten widerspruchsfrei denken kann, und legt damit das Fundament für eine grundlegende und unverzichtbare Kategorie des moralischen Denkens.

Jens Timmermann studierte Philosophie in Göttingen und am Balliol College in Oxford. 1998 promovierte er in Göttingen mit einer Arbeit, die 2003 unter dem Titel: "Sittengesetz und Freiheit. Untersuchungen zu Immanuel Kants Theorie des freien Willens" erschien. Von 1997 bis 2000 war er research fellow am Keble College in Oxford und an der Universität von Pavia in Italien. Seitdem lehrt er am Department of Moral Philosophy an der Universität St. Andrews in Schottland. Im Mittelpunkt seiner Forschung stehen Fragen der Ethik, Ästhetik, antiken Philosophie und Philosophie Immanuel Kants.

Die Hochschule für Philosophie gewährleistet seit über 30 Jahren eine fundierte Ausbildung in allen Disziplinen der Philosophie - Logik, Wissenschaftstheorie, Erkenntnislehre, Sprachphilosophie, Metaphysik, Philosophische Anthropologie, Religionsphilosophie und Natürliche Gotteslehre, Naturphilosophie und Ethik - und die anderen Wissenschaften betreffenden philosophischen Fragen. Träger der Hochschule für Philosophie ist die Deutsche Provinz der Jesuiten http://www.jesuiten.org. Zulassungsvoraussetzung zum Studium der Philosophie ist die Allgemeine Hochschulreife. Für das Zusatzstudium Erwachsenenpädagogik ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium Voraussetzung.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

19.12.2005 19:30 - 22:00

Veranstaltungsort:

Hochschule für Philosophie
Aula
Kaulbachstraße 31
80539 München
Bayern
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

lokal

Sachgebiete:

Philosophie / Ethik, Psychologie, Religion

Arten:

Eintrag:

09.11.2005

Absender:

Maria Zwirner

Abteilung:

Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event15508


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