Wissenschaftliche Theorien sind nicht voraussetzungslos, diese Feststellung gilt als Trivialität. Welcher Art jedoch diese Voraussetzungen sind, da gehen die philosophischen, wissenschaftstheoretischen und innerdisziplinären Auffassungen weit auseinander. Ich werde in diesem Vortrag für eine Form von Unhintergehbarkeit lebensweltlicher Überzeugungen plädieren, die Wittgensteinsche Züge trägt, aber den Irrealismus und Relativismus, der Wittgenstein oft zugeschrieben wird, nicht teilt. Realismus und Objektivismus in der Interpretation wissenschaftlicher Modelle sind mit der Unhintergehbarkeit lebensweltlicher Überzeugungen nicht nur vereinbar, sondern werden gerade durch diese nahegelegt. Die Einheit der Lebenswelt korrespondiert mit der einen 'objektiven' Realität, die aus unterschiedlichen Perspektiven und bei unterschiedlicher thematischer Fokussierung von wissenschaftlichen Modellen beschrieben wird.
Julian Nida-Rümelin lehrte Philosophie in München, Minnesota, Tübingen und Göttingen und wechselt zum Sommersemester auf einen Lehrstuhl für Politische Theorie und Philosophie am Geschwister Scholl Institut der Universität München.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
03.06.2004 ab 19:00
Veranstaltungsort:
Leibniz-Saal,
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Arten:
Eintrag:
17.03.2004
Absender:
Renate Nickel
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event10772
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