Oeffentliche Ringvorlesung an der Universitaet Heidelberg beschaeftigt sich mit der psychischen und geistigen Entwicklung in der Saeuglings- und Kleinkindzeit - Ab 21. Oktober 2004, donnerstags, 19.00 bis 20.30 Uhr
Immer haeufiger hoert man es im Fernsehen und kann darueber Berichte in der Zeitung lesen: Die Entwicklung im Mutterleib, die Geburt und die ersten Lebensjahre haben entscheidende Bedeutung fuer unser weiteres Leben. Nie sind die Veraenderungen von Koerper und Geist dramatischer als in der fruehen Kindheit. In dieser Phase des Lebens sind wir total abhaengig von anderen Menschen und erweitern gleichzeitig in rasantem Tempo unsere Denk- und Handlungsmoeglichkeiten. Man spricht von sensiblen Phasen, in denen bestimmte Erfahrungen praegende Wirkungen fuer unser spaeteres Leben haben, von Zeiten, in denen wir gleichzeitig besonders lernfaehig und verletzlich zu sein scheinen. All dies macht die Saeuglingszeit zu einem hoechst spannenden Forschungsfeld.
Es ist schon viel geschrieben worden ueber die ersten Lebensjahre - leider haeufig nicht auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse oder aus einer eher eingeschraenkten theoretischen Perspektive. Wer die Entwicklung in den ersten Lebensjahren umfassend begreifen moechte, muss ueber die Grenzen einzelner Faecherdisziplinen hinweg sehen und seinen Blick oeffnen fuer die komplexen Erkenntnisse, die Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen bislang gewonnen haben. In Heidelberg wird genau das versucht. Hier haben sich Mitarbeiter der Neonatologie (Fruehchenstation), Kinderneurologie (Ambulanz fuer Entwicklungsstoerungen), der Kinder- und Jugendpsychiatrie (Projekt zur fruehkindlichen Temperamentsentwicklung), der Erwachsenenpsychiatrie (Mutter-Kind Projekte: Universitaet Heidelberg, Psychiatrisches Zentrum Nordbaden), der Psychosomatik/ Familientherapie (Sprechstunde fuer Eltern mit Saeuglingen und Kleinkindern) und der Psychologie (Abteilung Entwicklungspsychologie und Biologische Psychologie) seit kurzem in einem Arbeitskreis "Fruehe Kindheit" zusammengeschlossen, um gemeinsam zu diskutieren und neue Forschungsperspektiven zum Thema zu entwickeln.
Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit sind die Mitglieder des Arbeitskreises auch darum bemueht, ihre Erkenntnisse der breiten Oeffentlichkeit zugaenglich zu machen. Fuer alle Interessierten Buerger Heidelbergs und Umgebung veranstaltet der Arbeitskreis daher in diesem Wintersemester zum zweiten Mal eine interdisziplinaere Ringvorlesung am Psychologischen Institut der Universitaet Heidelberg (Friedrichsbau, Hauptstrasse 47-51, Hoersaal 2 im Hintergebaeude - Eingang von der Brunnengasse aus). Die Vorlesungen finden ab dem 21.10. woechentlich donnerstags von 1900-20.30 Uhr statt. Sie richtigen sich an Eltern, Hebammen, Erzieher, Therapeuten, Kinderaerzte oder andere, die gerne mehr darueber erfahren moechten, inwiefern Babyjahre Schicksalsjahre sind. Der Eintritt ist frei.
Hier das Programm:
21.10.
Vorstellung des Arbeitskreises "Fruehe Kindheit" und
des Vorlesungskonzepts
Prof. S. Pauen und die Mitglieder des Arbeitskreises
28.10.
Das Leben vor dem Leben.... Praenatale Entwicklung
Prof. S. Pauen, Prof. O. Linderkamp
4.11.
Nichts ist mehr wie es war.....Schwangerschaft und Geburt als Phasen des
Uebergangs
Dr. E. Vonderlin, Dr. A. Gregor
11.11.
Schon Babys sind kleine Persoenlichkeiten. Temperamentsunterschiede im Saeuglingsalter Prof. M. Resch, Dr. E. Moehler
18.11.
Wie Babys die Welt erleben..... Wahrnehmung und Denken im
Saeuglingsalter
Dr. B. Traeuble, Prof. S. Pauen
25.11.
Kinder entdecken die Sprache......Sprachentwicklung in den ersten
Lebensjahren
Dipl.-Psych. A. Buschmann, Prof. S. Pauen
2.12.
Was geht da drinnen vor? Gehirnentwicklung in der fruehen Kindheit
Prof. S. Pauen
9.12.
Jedes Kind ist anders....Entwicklungsdiagnostik in der fruehen Kindheit
Dr. I. Rauterberg, Dipl.-Psych. G. Reuner
16.12.
Wenn das Kind nicht gesund ist....Koerperliche Ursachen von
Entwicklungsstoerungen
Priv.-Doz. Dr. J. Pietz
13.01.
Wenn ein Kind zu frueh kommt..... Ursachen und Auswirkungen von
Fruehgeburt
Prof. Dr. O. Linderkamp, Dr. E. Vonderlin
20.01.
Wenn ein Baby nicht zu beruhigen ist.... Ursachen und Auswirkungen von
exzessivem
Saeuglingsschreien
Prof. M. Cierpka, Prof. O. Linderkamp
27.01.
Wenn ein Kind nicht richtig essen mag.....Fuetter- und Gedeihprobleme in
der fruehen Kindheit
Dr. J. Bauer, Dr. C. Thiel-Bonney
3.02.
Wenn Muetter sich nicht ueber ihr Kind freuen
koennen....Mutter-Kind-Interaktion bei depressiv erkrankten Muettern
Dr. C. Reck, Priv.-Doz. Dr. Dr. Th. Fuchs
10.02.
Wenn Muetter den Halt in der Realitaet verlieren.....Mutter-Kind-Interaktionen bei psychotisch erkrankten Muettern Dr. S. Wortmann, Dr. Ch. Hornstein
Hinweise zur Teilnahme:
Rueckfragen bitte an:
Prof. Sabina Pauen, Psychologisches Institut der Universitaet Heidelberg, Abteilung Entwicklungspsychologie und Biopsychologie Tel. 06221 547369 sabina.pauen@psychologie.uni-heidelberg.de
Termin:
21.10.2004 19:00 - 20:30
Veranstaltungsort:
Friedrichsbau, Hauptstrasse 47-51, Hoersaal 2 im Hintergebaeude - Eingang von der Brunnengasse aus
69117 Heidelberg
Baden-Württemberg
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
Arten:
Eintrag:
15.10.2004
Absender:
Dr. Annette Tuffs
Abteilung:
Unternehmenskommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
unbekannt
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event12243
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