Die Gesellschaft und ihre Institutionen sind einem rasanten Veränderungsdruck ausgesetzt. Überforderungssyndrome allenthalben. Die Veränderungen gehen so schnell vonstatten, daß viele, auch politisch Verantwortliche, nicht mehr "mitkommen". Standards der alltäglichen Orientierung ebenso wie der politischen Ausrichtung gehen verloren. Desorientierung macht sich breit. Die Frage, was Gesellschaften nach dem Ende tradierter Bindungen künftig sozial zusammenhält, beunruhigt immer mehr Menschen. In solchen Situationen wird kompensatorisch zu den Verlusterfahrungen der Moderne der Ruf nach Orientierung, nach Werte-Erziehung u.ä. immer lauter. Die Nachfrage nach Ethik-Experten und Ethik-Kommissionen steigt.
Das Medium zur Erarbeitung des sogenannten Orientierungswissens sind die Geisteswissenschaften. Gerade sie aber sind in die Defensive geraten - konfrontiert mit dem Vorwurf, mehr oder weniger "überflüssig" zu sein. Wird in der Forschung gespart, sind sie als erste dran. Die Schwierigkeiten und Rückschritte bei der Finanzierung der Akademienprogramme sind da plakativer Beleg.
Neuerdings fordert Ministerin Edelgard Bulman, die Geisteswissenschaften sollten sich wehren und mehr für ihre Leistungen werben! (in: DIE ZEIT Nr. 24, vom 9. Juni 2006, S. 42) Das Historische Wörterbuch der Philosophie ist auf spektakuläre Weise geeignet, als ein Werbefanal zu fungieren, denn es handelt sich ja um ein philosophisches opus, das in alle Bereiche geisteswissenschaftlicher und sozialwissenschaftlicher Urteilsbildung ausstrahlt. Dessen Vollendung soll nicht nur gefeiert werden; es soll auch zum Anlaß genommen werden, die Lage der Geisteswissenschaften und die an sie gerichteten Erwartungen der Gesellschaft kritisch zu erörtern.
Renommierte Vertreter unterschiedlicher geisteswissenschaftlicher Fächer werden sich im Symposion am 1. Juli 2005 dieser Aufgabe stellen.
Hinweise zur Teilnahme:
Eine persönliche Einladung ist erforderlich. Interessenten wenden sich bitte per E-mail an: projektkoordination@adwmainz.de.
Rückfragen beantwortet Ihnen gerne: Dr. Carlo Servatius, Telefon 06131/577-106.
Termin:
30.06.2005 ab 19:00 - 01.07.2005 13:00
Veranstaltungsort:
Landesvertretung Rheinland-Pfalz
In den Ministergärten 6
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
Arten:
Eintrag:
06.06.2005
Absender:
Myriam Hönig
Abteilung:
Büro Berlin - Informations-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event14248
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