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10.05.2000 - 10.05.2000 | Halle/S.

Warum sich Mann und Frau so schlecht vertragen

Der erste Tag der Frauen- und Geschlechterforschung an der Martin-Luther-Universität unter dem vielsagenden Titel, ist ein gemeinsames Vorhaben von an der Thematik interessierten ForscherInnnen und der Gleichstellungsbauftragten der Universität.

Mit der Konsolidierung von Frauen- und Geschlechterforschung als Forschungsfeld in Forschung und Lehre wird die Wissenschaftslandschaft um ein wichtiges Gebiet ergänzt. Aus Forschungsergebnissen und Analysen im Rahmen der Frauenforschung erwachsen bedeutende Impulse zur Durchsetzung der Chancengleichheit von Männern und Frauen.

Nachdem an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg schon seit einigen Jahren die erfolgreiche Ringvorlesung zur Frauen- und Geschlechterforschung mit namhaften nationalen und internationalen ReferentInnen gehalten wird, findet am 10. Mai 2000 der Erste Tag der Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität statt, der unter dem bedeutungsvollen Motto "Warum sich Mann und Frau so schlecht vertragen" steht. Diese Konferenz ist ein gemeinsames Vorhaben von an der Thematik interessierten ForscherInnen und der Gleich-stellungsbeauftragten der Universität, Ingrid Borcherding. Für die wissenschaftliche Leitung zeichnen Dr. Friederike Heinzel (Fachbereich Erziehungswissenschaften, Institut für Grundschulpädagogik), Dr. Edith Glaser und Dr. Martina Löw (beide Fachbereich Erziehungs-wissenschaften, Institut für Pädagogik) verantwortlich. Tagungsbeginn ist 14:00 Uhr im Hörsaal 1 des Tschernyschewskij-Hauses, Moritzburgring 10 in Halle.

Interessierte Medienvertreter sowie die Öffentlichkeit sind herzlich zur Veranstaltung eingeladen.

Schon der Tagungstitel provoziert Antworten aus vielperspektivischer Sicht, denn Kontroversen zwischen den Geschlechtern beschäftigen seit vielen Generationen die Menschheit. Bereits Goethe sinniert im Faust II: "Halt ein! Ich wollte lieber fragen: Warum sich Mann und Frau so schlecht vertragen? Du kommst hierüber nie ins Reine." Doch anders als der von Goethe angesprochene Freund kann die Frauen- und Geschlechterforschung Ursachen der konflikt-reichen Balance zwischen den Geschlechtern benennen.
Das Verhältnis zwischen den Geschlechtern ist von vielfältigen Dynamiken gekennzeichnet: Spannung, Anziehung, Verstrickung, Interaktion, aber auch Konflikte, Hierarchien, gegensätzliche Interessen. In den letzten Jahren werden in der Frauenforschung vor allem von Männern wie von Frauen die gemeinsamen Zwänge der Geschlechtlichkeit diskutiert (darum auch die Bezeichnung Frauen- und Geschlechterforschung).
"Wir wollen", so die Veranstalterinnen, "mit diesem Tag der Forschung auf der Basis des neuen Wissens um die Arrangements zwischen den Geschlechtern noch einmal auf die Konflikte blicken und über die Fächergrenzen hinaus die Frage stellen, was Männer und Frauen trennt (bzw. nur über den Konflikt verbindet), was ihnen wert ist zu streiten oder wo die gesellschaftlichen Ressourcen unterschiedlich verteilt sind ."

Sowohl die im Gleichstellungsprogramm der Martin-Luther-Universität formulierten Ziele und Aufgaben zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung als auch die Zielvorgaben für den 4. Frauenförderplan des Geschäftsbereichs des Kultusministeriums Sachsen-Anhalt entsprechen den wissenschafts- und frauenpolitischen Erfordernissen.
Nach Meinung der Gleichstellungsbeauftragten der Martin-Luther-Universität, Ingrid Borcherding, ist Frauenförderung auf Ergebnisse, Analysen und Anstöße aus der Frauenforschung angewiesen. Umgekehrt braucht Frauenforschung aber auch eigene Arbeitsmöglichkeiten und ein ausreichendes Umfeld von Wissenschaftlerinnen mit unterschiedlichen Arbeitsgebieten, damit bei der Erarbeitung des Frauenförderplanes möglichst alle Belange Beachtung finden.

Die besondere Betonung bei der Ankündigung liegt auf dem Wort erster Tag der Frauen- und Geschlechterforschung. Die hauptsächliche Bedeutung spiegelt sich zum einen darin wider, dass anknüpfend an die von Bomke und Heinzel 1997 vorgelegte Bestandsaufnahme zur Frauenforschung an sachsen-anhaltinischen Hochschulen weiterführende Aktivitäten an der halleschen Universität belegt werden können. (BOMKE, H., HEINZEL, F.: EINBLICKE (Bd.1): Frauen-forschung in Sachsen-Anhalt; Erste Dokumentation 1997. Hrsg.: Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg 1997)
Zum anderen möchte dieser Tag die Diskussion um Forschungsschwerpunkte, um die Institutionalisierung von Frauen- und Geschlechterforschung sowie eine mögliche Einrichtung von Frauenforschungsprofessuren neu beleben und, so hoffen die Organisatorinnen, eine zweite Auflage des Tages der Frauen- und Geschlechterforschung im kommenden Jahr auf den Weg bringen.
So bietet die Veranstaltung allen Interessierten vielfältige Möglichkeiten zu Diskussionen und zum Kennenlernen der Forschungsarbeiten über die Fachgrenzen hinaus. Gleichzeitig sollen aber auch die vielgestaltigen Arbeiten zu diesem spannungsgeladenen Themenkomplex einer breiten Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden.

Hinweise zur Teilnahme:
Die interessierte Öffentlichkeit ist zur Veranstaltung herzlich eingeladen.

Ansprechpartner:
Gleichstellungsbeauftragte der Universität
Ingrid Borcherding
Tel.: (0345) 55 213 59
Fax: (0345) 55 270 99

Termin:

10.05.2000 14:00 - 20:30

Veranstaltungsort:

Moritzburgring 10, Tschernyschewskij-Haus, Hörsaal 1
06108 Halle/S.
Sachsen-Anhalt
Deutschland

Zielgruppe:

Wissenschaftler, jedermann

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Gesellschaft, Politik, Recht

Arten:

Eintrag:

08.05.2000

Absender:

Ingrid Godenrath

Abteilung:

Stabsstelle Zentrale Kommunikation

Veranstaltung ist kostenlos:

unbekannt

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event1537


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