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Veranstaltung



22.11.2006 - 22.11.2006 | Halle (Saale)

Philosophia - Falsafa. Philosophische Texte im Wandel

Der Workshop "Philosophia - Falsafa. Philosophische Texte im Wandel" in Halle thematisiert die Rezeption der Griechischen Philosophie in der Arabisch-Islamischen Welt und die eigenständige Weiterentwicklung der Philosophie durch muslimische Denker. Er wird im Rahmen der "Graduate School Asia and Africa in World Reference Systems" der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg veranstaltet.

Die Philosophie der Griechen ist bei den Muslimen im Zuge der Übernahme der angewandten, praktischen Wissenschaften bekannt geworden. Sie wurde zunächst als ein der islamischen Kultur und ihrem Wissenschaftsverständnis fremdes Element wahrgenommen. Das zeigt sich auch daran, dass der Begriff "Philosophie" im Arabischen durch eine Transkription des griechischen Wortes wiedergegeben wurde und nicht etwa durch einen arabischen Terminus ersetzt wurde, der als gleichbedeutend empfunden worden wäre. Im Laufe der Jahrhunderte eignete sich die arabisch-islamische Welt die ursprünglich griechische Philosophie jedoch immer mehr an und entwickelte sie eigenständig weiter, sodass es zunehmend schwieriger wurde, eine eindeutige Grenze zwischen Theologie und Philosophie zu ziehen.

Mit der Übernahme in den arabisch-islamischen Raum - und von dort in den lateinischen Westen - entwickelt sich die griechische Philosophie zu einem globalen Phänomen, das sich über Sprach-, Religions-, Kultur- und geographische Grenzen hinweg verbreitet. Somit bietet ihre Rezeptionsgeschichte einen idealen Ausgangsspunkt für interdisziplinäre Zusammenarbeit. Im Workshop "Philosophia - Falsafa" werden einige der möglichen Forschungsgebiete vorgestellt.

In den sechs Beiträgen
- wird der Versuch einer philosophie- und ideengeschichtlichen Einordnung der arabisch-islamischen Philosophie in eine universale Philosophiegeschichte unternommen,
- werden die politischen, gesellschaftlichen und religiösen Faktoren untersucht, aufgrund derer die Auswahl philosophischer Texte im Syrischen und Koptischen eine ganz andere ist als im Arabischen,
- werden anhand unterschiedlicher Textbeispiele die Umgangsweise der Rezipienten mit den ihnen - vermutlich - vorliegenden, philosophischen Texten diskutiert und zwar in Hinblick auf sprachliche, inhaltliche und doktrinäre Veränderung
- und wird die allmähliche Verflechtung von Philosophie und islamischer Theologie in nach-avicennischer Zeit beleuchtet.

Die Vorträge:
Rüdiger Arnzen (Köln): Gedanken zum Verhältnis zwischen Geschichte(n) der arabischen Philosophie und Philosophiegeschichte im allgemeinen
Ute Pietruschka (Halle): Der Mönch als Philosoph - Zu den Überlieferungsbedingungen griechischer Philosophie im Syrischen und Koptischen
Oliver Overwien (Berlin): Das Bild des Kynikers Diogenes in der griechischen, syrischen und arabischen Überlieferung
Rotraud Hansberger (Oxford): Ein "verwandelter" Text: Aristoteles? Parva Naturalia in ihrer arabischen Fassung
Elvira Wakelnig (Halle): Proklos in aristotelischem Gewand. Das pseudo-aristotelische Buch der Bewegung
Heidrun Eichner (Halle): Avicennische Philosophie und Islamische Theologie

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

22.11.2006 14:00 - 18:00

Veranstaltungsort:

Max-Planck Institut für ethnologische Forschung
Advokatenweg 36, Festsaal
06114 Halle (Saale)
Sachsen-Anhalt
Deutschland

Zielgruppe:

Wissenschaftler, jedermann

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Philosophie / Ethik, Religion

Arten:

Eintrag:

06.11.2006

Absender:

Dipl.-Journ. Carsten Heckmann

Abteilung:

Stabsstelle Zentrale Kommunikation

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event18703


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