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Veranstaltung



18.10.2007 - 19.10.2007 | Berlin

Der gesellschaftliche Wandel um 1800 und das Berliner Nationaltheater

Eine Tagung zur Theater- und Stadtkultur Berlins

Mit freundlicher Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung

Die Tagung wird ausgerichtet vom Akademienvorhaben "Berliner Klassik" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Sie basiert auf der Arbeitshypothese der "Berliner Klassik", dass die deutsche Kulturblüte um 1800 nicht einen, sondern zwei gleichwertige Verdichtungspunkte besitzt, nämlich Weimar und Berlin, wenn auch beide der Erscheinungsform nach sehr unterschiedlich waren.

Eine szenische Lesung des Trauerspiels "Iphigenia in Aulis" von Konrad Levezow (1770-1835), dargeboten von Schauspielern des Maxim Gorki Theaters im Leibniz-Saal der Akademie, wird die Tagung am Abend des 18. Oktober abrunden.

Mit der Tagung greift das Vorhaben "Berliner Klassik" ein wissenschaftliches Desiderat auf: Verglichen mit der Bedeutung des Berliner Theaters im 18./19. Jahrhundert ist die wissenschaftliche Aufarbeitung dazu unterrepräsentiert. Sie steht im Schatten der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Weimarer Theater, dessen Wirkung tatsächlich aber viel geringer als die des Berliner Theaters gewesen sein dürfte. Denn mit dem modernsten Theaterbau Deutschlands, einem der besten Ensembles und einem alle überragenden Schauspieler-Intendanten August Wilhelm Iffland zog Berlin seit 1800 das öffentliche Interesse auf sich und dominierte fortan die öffentliche Rede über das Theater für eine lange Zeit.

Das Nationaltheater war das einzige öffentliche Gebäude Berlins, in dem alle Schichten der Bevölkerung unabhängig von ihrer Religion, ihrem Geschlecht und ihrer sozialen Zugehörigkeit zusammentreffen konnten. Das Interesse des großstädtischen Publikums am Theater war die Voraussetzung für das in Berlin entstehende Zeitungsfeuilleton. Das Theater war derjenige Ort, an welchem sich durch das Ineinandergreifen verschiedener Differenzierungs-, Rarefizierungs- und Ausgrenzungsprozesse das moderne zweigliedrige System von Klassik und Massenkultur herausbildete.

Ansprechpartner:
Dr. Klaus Gerlach, Berliner Klassik, gerlach@bbaw.de, Tel. 030/20 370 - 491

Pressekontakt:
Dr. Elke Senne, Referat Information und Kommunikation, Tel. 030/20 370 - 529, Fax 030/20 370 - 366, senne@bbaw.de

Das Programm im Einzelnen:

Donnerstag, 18. Oktober 2007

9:30 h Conrad Wiedemann (Berlin)
Begrüßung
9:50 h Erika Fischer-Lichte (Berlin)
Theater als öffentlicher Raum
10:35 h Kirsten Thietz (Berlin)
Die Theaterkritiken von August Ferdinand Bernhardi. Polemik und Programm
11:10 h Conrad Wiedemann (Berlin)
Julius von Voß. Großstadttheater im Off

- Mittagspause -

14:00 h Paul S. Ulrich (Berlin)
Die Gesetze und Anordnungen für das Königliche National-Theater zu Berlin (1802). Ein Schlüssel zur Betriebspraxis und zum Repertoire in Berlin 1802-1812
14:35 h Uta Motschmann (Berlin)
Private Öffentlichkeit. Privattheater in Berlin um 1800

- Kaffeepause -

15:40 h Sybille Peters (Hamburg)
Populäre Grazie: Die Theaterfehde der Berliner Abendblätter
16:15 h Geneviève Espagne (Amiens)
Die Wahrnehmung des Berliner Nationaltheaters in den Pariser Medien

Abendveranstaltung
Leibniz-Saal, Eingang Markgrafenstraße 38

19:30 h Klaus Gerlach (Berlin)
Levezows "Iphigenia in Aulis": Das Vaterländische und das Allgemeinmenschliche
19:50 h Iphigenia in Aulis
Trauerspiel von Konrad Levezow
Szenische Lesung von Schauspielern des Maxim Gorki Theaters Berlin
Es lesen: Anika Baumann, Eberhard Kirchberg, Ruth Reinecke, Ulf Schmitt, Gunnar Teuber
Regie: Ronny Jakubaschk, Ausstattung: Ewa Swoboda

Freitag, 19. Oktober 2007

9:30 h René Sternke (Berlin)
Französische und Berliner Klassik. Die historische Variabilität des Klassischen
10:15 h Francine Maier (Rennes)
Sing-, Lieder- und andere (Lust-)Spiele. Theater und Gesellschaft im Spiegel des "Vaudevilles"
11:00 h Bodo Plachta (Amsterdam)
"der teutschen Thalia und Melpomene soll Unterstützung widerfahren" - Aspekte einer Debatte über das deutschsprachige Musiktheater in Berlin
11:45 h Christine Siegert (Köln)
Französische, italienische und deutsche Opern am Berliner Nationaltheater

- Mittagspause -

14:00 h Carola Zimmermann (Berlin)
"Ist es denn nur für Konversazionsstücke gebauet?" - Das Berliner Schauspielhaus von Carl Gotthard Langhans
14:35 h Matthias Hahn (Berlin)
Carl Ferdinand Langhans' Inszenierung von Lebenden Bildern am Nationaltheater (1811/12)

- Kaffeepause -

15:40 h Bastian Wiegelmann (Berlin)
Pantomime, Tanz und Ausdruckstheorie. Das Berliner Ballett unter Etienne Lauchery
16:15 h Alexander Košenina (Bristol)
Berliner Schauspielkunst bei Engel und Iffland
16:50 h Abschlussdiskussion

Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Termin:

18.10.2007 ab 09:30 - 19.10.2007 17:00

Veranstaltungsort:

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Einstein-Saal
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur

Arten:

Eintrag:

10.10.2007

Absender:

Gisela Lerch

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event21638


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