Moscheen in Deutschland sind meist in Hinterhöfen oder Gewerbegebieten versteckt. Seit einigen Jahren werden aber auch repräsentative Moscheen gebaut. Heftige Konflikte sind die Folge. Was für die einen religiöse Heimat und Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins ist, macht den anderen Angst. Ein neues Buch will zur Versachlichung der Debatte beitragen und Lösungswege aufzeigen. In "Moscheen in Deutschland. Religiöse Heimat und gesellschaftliche Herausforderung" (C. H. Beck Verlag, München, März 2009) blickt Bärbel Beinhauer-Köhler auf die mehr als 200jährige Geschichte von Moscheen in Deutschland zurück. Sie erläutert die Funktion von Bauelementen und beschreibt das Alltagsleben in Moscheen. Claus Leggewie betrachtet die jüngsten Konflikte genauer: Worum geht es den Beteiligten wirklich? Was sollte bei Moscheebauten beachtet werden, um einen Kampf der Kulturen in unseren Städten zu vermeiden? Moscheen sind zur Nagelprobe für die Integration von Muslimen geworden.
Und: Ohne darüber nachgedacht zu haben, ist Deutschland zu einem Einwandererland geworden. Mit den Menschen kam auch eine neue Religion: der Islam. In seinem neuen Buch "Wer ist wir? Deutschland und seine Muslime" (C.H. Beck Verlag, München, 23. Februar 2009) erzählt der Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani auf sehr persönliche Weise von seinem Leben als Kind iranischer Eltern in Deutschland und berichtet von seinen Erfahrungen als Mitglied der Deutschen Islam-Konferenz. Dabei erweist er sich einmal mehr als genauer Beobachter, scharfer Analytiker und mitreißender Erzähler.
Nicht nur innerhalb der islamischen Welt findet ein Kulturkampf statt. Auch in Europa ist die Debatte darüber, was die eigene Kultur ausmacht, in vollem Gange. Am deutlichsten zeigen sich die Frontlinien am Umgang mit den Muslimen: Einem Europa, das sich durch seine christlichen Wurzeln definiert, also durch die Abgrenzung vom Islam, liegt ein anderes Konzept zugrunde als einem Deutschland, dem der Islam zumindest potentiell angehört. Wie immer die Antwort ausfällt, sie hat angesichts der demographischen Entwicklung und der weltpolitischen Lage gravierende Auswirkungen auf unsere Zukunft. In welchem Europa möchten wir leben?
LesartSpezial:
Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen veranstaltet LesartSpezial in Kooperation mit dem Deutschlandradio Kultur, der Buchhandlung Proust und dem Schauspiel Essen, Medienpartner ist die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ). Die Sendung wird am jeweils folgenden Sonntag von 12.30 Uhr bis 13.00 Uhr im Deutschlandradio Kultur ausgestrahlt.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Magdalena Schaeffer, Pressesprecherin,
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI),
Tel. 0201 7204 -152, magdalena.schaeffer@kwi-nrw.de.
Hinweise zur Teilnahme:
Kartenvorverkauf (Eintritt 5 Euro):
Buchhandlung Proust, Am Handelshof 1, 45127 Essen, Tel. 0201/ 839 68 40, info@buchhandlung-proust.de (bei Proust reservierte Karten bitte bis 3 Tage vor der Veranstaltung abholen) und TicketCenter der Theater und Philharmonie Essen (II. Hagen 2, 45127 Essen).
Termin:
24.03.2009 20:00 - 21:30
Veranstaltungsort:
Café Central im Grillo-Theater, Theaterplatz 11
45127 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Religion
Arten:
Eintrag:
12.02.2009
Absender:
Magdalena Schaeffer
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event26246
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