Lässt sich die Entstehung der spezifisch menschlichen, an anspruchsvolle Kommunikationsformen gebundenen Kultur oder die Tradierung geistiger Leistungen wie Literatur, Kunst, Musik, Religion und Wissenschaft mit Hilfe darwinistischer Mechanismen (Mutation, genetische Variation, Selektion) angemessen erfassen? Dass sich Kulturelles in Zeit und Raum reproduziert und dabei auf "materialisierte" semiotische Praktiken angewiesen ist, ist kaum zu bezweifeln. Ob von 'Tradierung', 'Lernen' oder 'Lehren' gesprochen wird, um die sozio-historische Dynamik von Kulturellem zu fassen und von einfacher natürlicher Evolution abzusetzen, stets handelt es sich um die Übertragung kultureller Leistungen vertikal, über Generationen, sowie horizontal, über Individuen und Gruppen. Wie - und wie weit - lassen sich die Modi kultureller Reproduktion evolutionstheoretisch aufschlüsseln? Kurz: Welchen Beitrag leisten die Evolutionstheorien zur Erklärung von Kulturellem?
Profilierte Geistes-, Sozial, Kultur- und Naturwissenschaftler diskutieren, ob die Modellierung natürlicher evolutionärer Prozesse unser Verständnis kultureller Prozesse verändert und womöglich verbessert. Es geht um die wissenschaftstheoretischen Konsequenzen des Darwinismus für die Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften.
DR. MARIA KRONFELDNER (Uni Bielefeld, Philosophin und Wissenschaftsforscherin) >>> Führt die Evolution zu einer neuen Einheit der Wissenschaften? <<<
PROF. DR. DR. MATHIAS GUTMANN (Uni Karlsruhe, Philosoph und Biologe)
>>> Leistungsfähigkeit und Grenzen ko-evolutionärer Erklärungen <<<
PROF. DR. KARL-SIEGBERT REHBERG (TU Dresden, Soziologe und Kulturtheoretiker)
>>> Zwischen Biologie und Soziologie: Evolutionäre Kulturtheorie <<<
PROF. DR. PHILIPP SARASIN (Uni Zürich, Historiker)
>>> Darwin und Foucault - Konsequenzen für die Kulturtheorie? <<<
Leitung:
Prof. Dr. Matthias Kettner, Dr. Louise Röska-Hardy (UW/H, Arbeitsbereich Philosophie)
Hinweise zur Teilnahme:
freier Eintritt, u.A.w.g.: 02302/926-816
Termin:
10.06.2009 10:00 - 18:00
Veranstaltungsort:
FEZ, Alfred-Herrhausen-Str. 44
58448 Witten
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Biologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Psychologie
Arten:
Eintrag:
02.06.2009
Absender:
Kay Gropp
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event27552
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