Die Angst vor Armut, Einsamkeit und sozialer Ausgrenzung ist in der Bevölkerung zwar weit verbreitet, für die meisten ist sie jedoch nur indirekt erfahrbar, durch Medienberichte oder an bestimmten Plätzen im Stadtbild, wie eine aktuelle Studie im Auftrag des DCV zur Jahreskampagne gezeigt hat.
Mit ihrer Kampagne möchte die Caritas Politik und Öffentlichkeit auf die Verfestigung von Armut und deren weitreichende Auswirkungen aufmerksam machen. Und sie macht deutlich, dass "Menschen am Rande" ein Recht auf Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen haben, auf ein selbstbestimmtes Leben und die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und zu entfalten. Sie haben auch das Recht auf Schutz und Unterstützung und die Beachtung ihrer Grenzen.
"Menschen am Rande" fordern uns heraus und fordern uns auf - so die Botschaft der Kampagne - ihnen respektvoll und offen zu begegnen und sie selbstverständlich als Bürgerinnen und Bürger unserer Gesellschaft anzuerkennen. Die Caritas-Jahreskampagne ist aber auch eine Aufforderung, die eigene Arbeit in den breit gefächerten Diensten und Einrichtungen kritisch zu befragen, ob sie "Menschen am Rande tatsächlich erreichten und deren Befähigung und Teilhabe in den Mittelpunkt stellen.
Die Ringvorlesung des DCV und der KFH Freiburg greift diese Aufforderung auf und richtet den Blick auf die sozialarbeiterische Praxis. Sie thematisiert grundsätzliche Fragen der sozialen Arbeit, die sich in der Arbeit mit "Menschen am Rande" jedoch in besonderer Brisanz stellen:
Wie kann Hilfe so gestaltet werden, dass Menschen Unterstützung erfahren, ohne wohlmeinend entmündigt auf die Rolle des "Nehmenden" fixiert zu werden? Wie können Menschen Selbstbestimmung entwickeln, wenn sie in ihrer Selbstverantwortung eingeschränkt sind? Wie können Menschen, die Unterstützung und Hilfe brauchen, zu "Akteuren" werden, die für sich und ihre Interessen eintreten?
Herzlich eingeladen sind:
Allgemein Interessierte, Studierende und MitarbeiterInnen der KFH Freiburg, MitarbeiterInnen der Caritas-Verbände, die diese Fragen im Rahmen der Ringvorlesung diskutieren und weiterentwickeln möchten.
Programm:
Die Vorlesungen finden jeweils Mittwochs von 10:00 Uhr - 12:00 Uhr im Großen Saal, DCV, Karlstraße 40, 79104 Freiburg statt.
Mittwoch, 21.Oktober 2009
Nehmen und Geben: Für eine Tauschkultur in der Sozialen Arbeit
Prof. Dr. Dr. Michael N. Ebertz, Prorektor der Katholischen Fachhochschule Freiburg
Mittwoch, den 18. November 2009
Denn sie wissen nicht, was sie wollen - Willensbildung in der sozialtherapeutischen Arbeit mit suchtkranken Menschen"
Wolfgang Scheiblich, Dipl. Sozialarbeiter, Dipl. Theologe, Geschäftsführer des Verbandes für soziale Dienste in Deutschland (SKM) Köln e.V.
Mittwoch, den 09. Dezember 2009
Vom sozialen Rand ins gesellschaftliche Zentrum - Reicht es, die sozialen Manieren zu ändern? - Strategien und Konzepte zur Partizipation wohnungsloser Menschen
Roland Saurer, Dipl. Sozialarbeiter, Dipl. Pädagoge, Leiter des Psychosozialen Zentrums St. Ursula in Offenburg
Hinweise zur Teilnahme:
Ohne Anmeldung; kostenfrei
Termin:
18.11.2009 10:00 - 12:00
Veranstaltungsort:
Großen Saal, DCV, Karlstraße 40,
79104 Freiburg
Baden-Württemberg
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Religion
Arten:
Eintrag:
18.09.2009
Absender:
Barbara Hirth
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event28734
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