Das nachdrückliche Bemühen, den nationalsozialistischen Massenverbrechen einen angemessenen Platz in der kollektiven Erinnerung einzuräumen, ist wesentlich von der Erinnerungsfigur des Gefühlten Opfers getragen. Opferidentifiziertes Erinnern ist zu einer Art Norm geworden und es trägt ein Erlösungsversprechen in sich, das für aufrichtiges Gedenken Versöhnung in Aussicht stellt. Doch der Zustand moralischer Entlastung will sich auch nach Jahrzehnten des Bereuens partout nicht einstellen, und der zu beobachtende erinnerungspolitische Wettbewerb löst zunehmend Unbehagen aus. Welche Konsequenzen hat es für das kollektive Erinnern, wenn sich Deutsche überwiegend mit den Opfern und ihren Verfolgungsgeschichten identifizieren? Vor welchen Herausforderungen steht historisches Erinnern mehr als sechzig Jahre nach Kriegsende?
Dr. Ulrike Jureit, Historikerin; Wissenschaftlerin im Hamburger Institut für Sozialforschung; Lehrbeauftragte an der Leuphana-Universität Lüneburg
Moderation: Dr. Claudia Weber, Historikerin; wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich „Theorie und Geschichte der Gewalt“ des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Erster Vortrag innerhalb der Reihe "Wem gehört der Holocaust? Deutungskonflikte im globalen Zeitalter", März bis Juli 2011 im HIS.
Hinweise zur Teilnahme:
Beginn: 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr)
Eintritt frei
Es ist keine Platzreservierung möglich!
Termin:
07.03.2011 20:00 - 21:30
Veranstaltungsort:
Hamburger Institut für Sozialforschung
Mittelweg 36, 1. Stock, Raum 106
20144 Hamburg
Hamburg
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
08.02.2011
Absender:
Dr. Regine Klose-Wolf
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event34152
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