An den Steilufern der Insel Usedom sind spätglaziale Abfolgen von Lockersedimenten aufgeschlossen. Diese wurden mit dem Abtauen der letzten großen Inlandgletscher abgelagert. Anhand sedimentologischer Merkmale lassen sich verschiedene Ablagerungsräume aushalten. Im Mittelpunkt der Betrachtungen steht ein rund anderthalb Kilometer langer Steiluferbereich, an dem die Ablagerungen bis zu 30m mächtig sind.
Diese Ablagerungen sind entlang der Steilküste relativ einheitlich ausgebildet. Allerdings treten in einigen Bereichen Sedimentdeformationen auf, das heißt, es gibt Abschiebungen, Rutschungen und Strukturen, die auf Bodenverflüssigungen hinweisen.
Solche Lockersedimentdeformationen sind im ehemaligen Vereisungsgebiet weit verbreitet und schon lange bekannt. Bislang wurden dafür Gletscherbewegungen und Permafrost verantwortlich gemacht. Professor Gösta Hoffmann, der dieses Thema mit Professor Klaus Reicherter gemeinsam bearbeitet hat, geht jedoch davon aus, dass diese Sedimentdeformationen auch die Folge von Erdbeben sein können, die im Zusammenhang mit nacheiszeitlichen Ausgleichsbewegungen der Erdkruste stehen.
Diese Bewegungen nehmen seit dem Spätglazial an Geschwindigkeit ab, halten aber bis heute an, auch wenn ein erneutes Starkbeben in Norddeutschland eher unwahrscheinlich ist.
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Martin Meschede
Institut für Geographie und Geologie
Telefon 03834 – 86-4560
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
26.05.2011 16:00 - 18:00
Veranstaltungsort:
Universität Greifswald, Hörsaal Geologie
Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a
17489 Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geowissenschaften
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
17.05.2011
Absender:
Jan Meßerschmidt
Abteilung:
Presse- und Informationsstelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event35423
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