Sowohl wirtschaftsethische Grundsatzdebatten als auch Maßnahmen der Corporate Social Responsibility (CSR) in der unternehmerischen Praxis haben in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen. Dies ist insbesondere der Einsicht geschuldet, dass ohne die gesellschaftliche Verantwortung der Marktakteure globale Problemlagen wie der Klimawandel, das Armutsgefälle zwischen Industrie- und Entwicklungsländern oder Finanz- und Wirtschaftskrisen nicht in den Griff bekommen werden können. Werte und Normen treten aus diesem Grund als wichtige Faktoren globalen wirtschaftlichen Handelns neben ökonomische Nutzenkalküle und Effizienzkriterien.
Welche Konsequenzen hat es, wenn globale Wirtschaft auf unterschiedliche kulturell geprägte Werte und Normen stößt? Aus der interkulturellen Forschung ist bekannt, dass verschiedene Kulturen auf unterschiedlichen Werte- und Regelsystemen basieren, von denen auch Wirtschaftsstile beeinflusst sind. Das Zinsverbot in islamischen Regionen ist ein sichtbares und bekanntes Beispiel für solche kulturspezifischen Besonderheiten. Demgegenüber bilden ländertypische Gerechtigkeitsvorstellungen oder Gemeinschaftsbilder kulturelle Verhaltensmuster aus, die häufig nur subtil erfahrbar sind und sich nur indirekt auf die Gestaltung von Geschäftsbeziehungen und den Umgang mit gesellschaftlichen Anspruchsgruppen auswirken.
Diese kulturellen Unterschiede werden zu erfolgsrelevanten Faktoren, wenn global agierende Unternehmen in multi-kulturellen Kontexten tätig sind und mit spezifischen Wertvorstellungen und Normensystemen verschiedener Länder konfrontiert werden. Für Unternehmen und ihre Art des Wirtschaftens stellen interkulturell divergierende Werte- und Normenordnungen eine große Herausforderung dar, die sich auch im praktischen Umgang mit globalen Leitbildern wie dem Global Compact der Vereinten Nationen oder der neuen ISO 26000 niederschlägt.
Leitung: Ludger Heidbrink, Hans-Georg Soeffner, Imke Schmidt (KWI) und Brigitte Hamm (INEF)
ReferentInnen: Helmut Leipold (Universität Marburg), Carsten Hermann-Pillath (Frankfurt School of Finance & Management), Tong Chee Kiong (NUS, Singapur), Pham Van Duc (VASS, Hanoi), Peter Seele (Universität Lugano), Maud Schmiedeknecht (Hochschule Konstanz), Aseem Prakash (University of Washington), Carsten Herrmann-Pillath (Frankfurt School of Finance & Management) u.a.
Eine Tagung der Forschungsschwerpunkte Verantwortungskultur und Interkultur am KWI in Zusammenarbeit mit dem Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) der Universität Duisburg-Essen.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Tagung findet in englischer Sprache statt. Anmeldung bis zum 14. Juni bei ursula.sanders@kwi-nrw.de
Termin:
21.06.2011 09:30 - 18:00
Anmeldeschluss:
14.06.2011
Veranstaltungsort:
Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Goethestraße 31
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
27.05.2011
Absender:
Viola Noll
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event35587
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