Griechenland in der Krise: Seit Wochen wird in ganz Europa über die verfahrene Finanzlage in dem Land gestritten und berichtet. Was in der öffentlichen Debatte meist nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass die Entwicklung der gesamten europäischen Zivilisation maßgeblich von der griechischen Antike mitgeprägt wurde. In seinem Vortrag am 28. Juni spricht der Professor für Klassische Philologie, Peter Riemer, über die politische, kultur- und geistesgeschichtliche Bedeutung der griechischen Antike für Europa. Dabei geht es unter anderem um Schrift und Literatur, um die Erfindung der Demokratie und um die philosophisch-enzyklopädische Bildung.
Im Anschluss an den Vortrag über Europa und die Griechen stellen die Herausgeber Professor Roland Marti von der Saar-Uni und Professor Henri Vogt von der finnischen Universität Turku das 2010 erschienene Jahrbuch des Frankreichzentrums vor. Der Titel des neunten Bandes lautet „Europa zwischen Fiktion und Realpolitik/L’Europe – fictions et réalités politiques“. In dem Buch geht es darum, dass Europa in den vergangenen Jahren zu einem dominierenden Thema geworden ist. Verantwortlich dafür ist vor allem der Prozess der europäischen Einigung, der zunächst wirtschaftlich, zunehmend aber auch politisch gesehen wurde. Ein kulturell fundiertes Europa-Verständnis wird zwar immer wieder ins Spiel gebracht, bleibt aber eigenartig unscharf. Das Jahrbuch des Frankreichzentrums bringt politische, historische und kulturelle Aspekte des modernen Europas zusammen. Sein Titel spielt mit der Mehrdeutigkeit des Begriffspaars „Fiktion“ und „Realität“: Auf der einen Seite kann literarische Fiktion eng mit politischer Realität(-sdarstellung) verbunden sein; andererseits ist „Realpolitik“ oft mit „Fiktion“ – Mythen, Stereotypen, Traditionen – durchsetzt. Im Anschluss an die Buchvorstellung findet ein Umtrunk statt.
Roland Marti ist Professor für Slavistik an der Universität des Saarlandes. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die historisch-vergleichende slavische Sprachwissenschaft und das ältere slavische Schrifttum, Sprachsoziologie und Sorabistik (Wissenschaft der sorbischen Sprachen und Literaturen). Henri Vogt ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Turku/Finnland und war 2008/2009 Inhaber der Gastprofessur Europaicum an der Universität des Saarlandes. Im Zentrum seiner Forschungsarbeit stehen Aspekte der Demokratisierung in Osteuropa und der europäischen Integration, speziell die Außenpolitik der Europäischen Union.
Bibliographische Angaben: „Europa zwischen Fiktion und Realpolitik/L’Europe – fictions et réalités politiques“, Jahrbuch des Frankreichzentrums der Universität des Saarlandes, Band 9, Hg. von Roland Marti und Henri Vogt, Bielefeld: transcript, 2010. 317 S., kart., 30,80 €. ISBN: 978-3-8376-1420-6
Weitere Informationen unter:
Kontakt:
Dr. Jeanne Ruffing
Tel.: 0681/302-64062
E-Mail:
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
28.06.2011 ab 19:00
Veranstaltungsort:
Villa Lessing
Lessingstr. 10
66121 Saarbrücken
Saarland
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Sprache / Literatur
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
22.06.2011
Absender:
Irina Urig
Abteilung:
Pressestelle der Universität des Saarlandes
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event35884
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