Eurokrise, Rettungsschirm und Verfassungsstreit. Europa ist in aller Munde, doch womit wir es zu tun haben, wenn wir von Europa sprechen, darüber wird kaum nachgedacht. Die »Europäischen Erinnerungsorte« leisten hier einen Beitrag zur Standortbestimmung. Die Autorinnen und Autoren aus mehr als 15 Ländern und vielen Fachdisziplinen beleuchten in ihren Artikeln Europäisches, das so weit geronnen ist, dass es Teil des Selbstverständnisses, der Identität und damit auch der Allgemeinbildung der Europäer geworden ist. Ausgangspunkt des Projekts, dessen Ergebnisse sich nicht nur an die Fachwelt, sondern an ein breites, europäisch interessiertes Publikum wenden, bildet die Annahme, dass es eine Vielzahl von Erinnerungsorten gibt, die für Europäer aller Länder eine Bedeutung haben, die ihre Identität mitformen und die wir mitdenken, wenn wir »Europa« sagen. Es geht in den Bänden nicht um Erinnerungsorte einer einzelnen Nation, Region oder Epoche, sondern um Konzepte, Plätze, Ereignisse, Kunstwerke, Konsumgegenstände, die gesamteuropäisch von Bedeutung sind und die die Signatur Europas ausmachen.
Der erste Band »Mythen und Grundbegriffe des europäischen Selbstverständnisses« behandelt grundlegende Faktoren, die »Europa« konstruiert oder geprägt haben, wie beispielsweise das Christentum, die Antike, die Menschenrechte, die Sprachenvielfalt oder die Kunst, mit der sich Prof. Dr. Elisabeth Oy-Marra beschäftigt. Unter dem Titel »Das Haus Europa« stellt der zweite Band Fallbeispiele wie den Stier, Goethes »Faust«, die Alpen, die U-Bahn oder das literarische Kaffeehaus vor, in das Dr. Małgorzata Morawiec die Interessierten mitnimmt. Der dritte Band »Europa und die Welt« zeigt schließlich, wie die Erfahrungen der Europäer in der Welt auf Europa zurückwirkten und wie europäische Einflüsse in gebrochener Form nach Europa „re-importiert“ wurden – etwa der in die neue Welt getragene christliche Glaube in Gestalt der Befreiungstheologie oder in Form des Gospel-Gottesdiensts. Mit Erscheinen des dritten Bandes ist das Projekt nun abgeschlossen und wird im Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Kooperation mit der Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz vorgestellt.
Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Termin:
03.05.2012 18:30 - 20:00
Veranstaltungsort:
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte
Alte Universitätsstraße 19
Konferenzraum (1. OG)
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Religion
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
12.04.2012
Absender:
Dr. Denise Kratzmeier
Abteilung:
Geschäftsführung / Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event39348
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).